Sinken die Temperaturen im Außenbereich immer weiter ab, wirkt sich das auch auf Heizgeräte aus. Vor allem Winterbauheizungen mit im Freien stehenden Öltanks sind davon betroffen. Denn der Brennstoff verändert bei niedrigen Umgebungstemperaturen seine Fließeigenschaften und strömt nicht mehr wie gewohnt zum Brenner. Warum das so ist, ob es für Heizöl einen Frostschutz gibt und welche Alternativen für die Winterbauheizung zur Verfügung stehen, erklärt Deutsche-Thermo.de im folgenden Beitrag.
Die Themen im Überblick
- Die Themen im Überblick
- Ohne Frostschutz kommt es bei Kälte zum Ausfall der Winterbauheizung
- Heizöl mit Frostschutz beugt Problemen mit der Winterbauheizung vor
- Alternativen zum Heizöl mit Frostschutz: Winterdiesel, Winterheizöl oder Tankheizung
- Alternative zur Ölheizung: Winterbauheizung mit Flüssiggas oder Pellets
- FAQ: Häufige Fragen zum Heizöl-Frostschutz für die Winterbauheizung
Ohne Frostschutz kommt es bei Kälte zum Ausfall der Winterbauheizung
Bei Heizöl und Diesel handelt es sich um flüssige Brennstoffe, die in vielen Bereichen zum Einsatz kommen. Typische Beispiele sind Zentralheizungen, Industrieanlagen und Fahrzeuge. Aber auch mobile Heizungen, Heizkanonen und Winterbauheizungen lassen sich hervorragend mit den Energieträgern betreiben. Voraussetzung dafür ist eine frostfreie Lagerung des Brennstoffs. Lässt sich diese nicht gewährleisten, kommt es in der Praxis häufig zu Ausfällen und Störungen. Grund dafür sind Feststoffe, die Filter und Düsen verstopfen. Sie entstehen bei Kälte und sind typisch für Heizöl ohne Frostschutz.
Grund sind Inhaltsstoffe, die bei Kälte in den festen Zustand übergehen
Auslöser für die genannten Probleme sind natürliche Bestandteile der Brennstoffe, die im Normalzustand für gute Brenneigenschaften sorgen. Die Rede ist von Paraffinen. Dabei handelt es sich um langkettige Kohlenwasserstoffmoleküle, die bei niedrigen Temperaturen in den festen Aggregatzustand übergehen. Sie trüben das Heizöl ohne Frostschutz ein, verschlechtern die Fließeigenschaften und führen sehr häufig zu Störungen oder Komplettausfällen.
Bei steigenden Temperaturen verflüssigen sich die Paraffine im Heizöl
Die gute Nachricht: Ob das Heizöl mit Additiven zum Frostschutz versehen ist oder nicht – steigen die Temperaturen, gehen auch die Paraffine in ihren Ausgangszustand zurück. Sie werden wieder flüssig und der Brennstoff lässt sich wie gewohnt verwenden.
Heizöl mit Frostschutz beugt Problemen mit der Winterbauheizung vor
Vor allem bei dem Einsatz von mobilen Heizungen und Winterbauheizungen ist Abwarten aber keine Option. Die mobilen Heizzentralen müssen durchgängig betriebsbereit sein und sind daher entsprechend zu schützen. Möglich ist das, in dem Sie Heizöl mit Frostschutz-Zusatz versetzen. Dabei handelt es sich um Fließverbesserer, welche die Eigenschaften des flüssigen Brennstoffs verändern. Sie setzen den Grenzwert der Filtrierbarkeit herab und sorgen dafür, dass Öl auch bei sehr niedrigen Temperaturen pump-, filtrier- und fließfähig bleibt.
Der richtige Zeitpunkt entscheidet über die Wirksamkeit der Heizölzusätze
Damit der Heizöl-Frostschutz wirkt, kommt es auf den Zeitpunkt der Beimischung an. Haben sich bereits Paraffinkristalle gebildet, ist es in der Regel schon zu spät. Denn die Additive lösen diese nachträglich nicht mehr auf. Wichtig ist es daher, Heizöl und Frostschutz bereits vorher zu mischen. Am besten bei den Tankvorgang ab dem Spätherbst, bevor mit sinkenden Temperaturen zu rechnen ist. Beim Tanken vermischen sich die Medien sehr gut und eine hohe Schutzwirkung lässt sich gewährleisten.
Nur geprüfte Heizöl Additive als Frostschutz kaufen und in den Tank geben
Um negative Folgen der Zusätze auszuschließen, empfehlen wir, nur geprüfte Heizöladditive zu verwenden. Diese sind frei von Ferrocen und anderen störenden Stoffen. Sie sorgen sicher für eine bessere Brennstoffqualität und beugen Störungen und Ausfällen vor. Dass es sich um geprüfte Produkte handelt, erkennen Sie dabei an einschlägigen Zertifikaten, wie dem Prüfsiegel vom TÜV.
Kein Ferrocen im Frostschutz für Heizöl verwenden:
Früher beinhalteten Heizöl Additive zum Frostschutz und zur Verbesserung der Verbrennungseigenschaften häufig Ferrocen. Der Stoff reduzierte den Rußanteil bei der Verbrennung, ließ dafür aber Asche entstehen. Da das im Bereich des Brenners jedoch zu Problemen führte, ist Ferrocen im Frostschutz für Heizöl heute untersagt.
Kosten und Temperaturgrenzen hängen vom eingesetzten Zusatzstoff ab
Mit konventionellen Fließverbesserern lässt sich der Grenzwert der Filtrierbarkeit um mindestens zehn Grad Celsius herabsetzen. Abhängig von der Qualität des Brennstoffs laufen Winterbauheizungen dabei von – 10 bis zu – 30 Grad Celsius zuverlässig. Die Kosten für den Heizölzusatz belaufen sich auf etwa 10 bis 15 Euro pro 100 Liter Heizöl (200 ml Flaschen zu 20 bis 30 Euro für ein Mischungsverhältnis von 1:1000). Kaufen Sie die Additive in größeren Abpackungen oder fertig im Tankwagen gemischt, sind häufig größere Rabatte und Preissenkungen möglich.
Alternativen zum Heizöl mit Frostschutz: Winterdiesel, Winterheizöl oder Tankheizung
Frostschutz für Heizöl zu kaufen ist allerdings nicht die einzige Lösung, mit der Sie für die Zuverlässigkeit einer Winterbauheizung sorgen. So können Sie beispielsweise auch Winterdiesel tanken. Dieser wurde bereits vor der Auslieferung mit Additiven versetzt, um die hohen Brennstoffeigenschaften bei niedrigen Temperaturen sicherzustellen. Der Nachteil: Winterdiesel wird anders besteuert und ist dadurch in aller Regel teurer als Heizöl mit Frostschutz.
Winterheizöl als günstigere Alternative
Es besteht zudem die Möglichkeit Winterheizöl zu beziehen. Auch dieser Brennstoff hat bei tiefen Temperaturen von Dezember bis Februar deutlich verbesserte Fließeigenschaften. Winterheizöl ist im Vergleich zu Winterdiesel deutlich günstiger, hat ähnliche Eigenschaften und verhindert das paraffinieren des Heizöls.
Elektrische Tankheizung verhindert das Abkühlen der flüssigen Brennstoffe
Auch mit einer Tankheizung sorgen Sie bei Heizöl für einen optimalen Frostschutz. Erhältlich sind dabei Heizdecken, Heizmäntel oder Heizpatronen, die Strom in Wärme umwandeln. Während Decken und Mäntel von außen um den Tank gelegt werden, lassen sich Heizpatronen in den Tank einschrauben. Die Kosten der Lösungen liegen bei rund 500 bis 8.000 Euro (je nach Ausführung sowie Leistung) und sind daher vergleichsweise hoch. Ob sich die Anschaffung dennoch lohnt, hängt von der Einsatzdauer und den zusätzlich anfallenden Betriebskosten ab. Geht es allein um die Frostfreihaltung, sind Letztere in der Regel gering.
Stromversorgung der Tankheizung sehr wichtig
Die Stromversorgung zunächst einmal zu ermöglichen ist an entlegenen aufstellen oder Aufstellorten nicht immer leicht. Sollte es doch möglich sein, ist es zudem wichtig diese sicherzustellen. Ein Stromausfall oder ein kurzzeitig herausgezogener Stecke um eine andere Baumaschine einzustecken können zu teuren Schäden am Objekt und an der gesamten Winterbauheizung führen.
Alternative zur Ölheizung: Winterbauheizung mit Flüssiggas oder Pellets
Haben Sie noch keine Winterbauheizung, kommt auch eine technische Alternative infrage. So können Sie auf eine mobile Gas- oder mobile Pelletheizung setzen. Infrage kommen beispielsweise mobile Heizungen für Flüssiggas, die sich je nach Leistung mit Gasflaschen oder Gastanks betreiben lassen. Der Brennstoff ist bei weitem nicht so temperaturempfindlich und kann daher auch ohne Zusätze ganzjährig verwendet werden. Um Probleme im Betrieb auszuschließen, ist jedoch darauf zu achten, dass die Entnahmemenge bei niedrigen Außentemperaturen zur Leistung der Winterbauheizung passt. Andernfalls könnte es zum Vereisen der Ventile kommen. Während 33-kg-Gasflaschen hier dauerhaft etwa 5 bis 8 kW Leistung ermöglichen, gibt es bei Gastanks mit großen Oberflächen häufig keine Probleme.
Bei mobilen Pelletheizungen im Winterbetrieb auf die Restfeuchte achten
Pellets sind bei entsprechender Qualität ebenfalls nicht so temperaturempfindlich und daher ohne Additive nutzbar. Haben die Brennstoffe einen zu hohen Feuchtegehalt, kann das jedoch zu Problemen führen. Denn dann verkleben die Pellets schneller und lassen sich nicht mehr zum Brenner führen. Um das zu verhindern, sollten Sie nur trockene Holzpresslinge einkaufen (bei der Lieferung prüfen) und besonders sorgsam auf eine trockene Lagerung achten.
FAQ: Häufige Fragen zum Heizöl-Frostschutz für die Winterbauheizung
Warum ist das Thema Frostschutz für Heizöl und Winterbauheizung wichtig?
Kühlen Heizöl oder Diesel ab, gehen langkettige Kohlenwasserstoffmoleküle (Paraffine) in den festen Zustand über. Sie stören die Fließeigenschaften, trüben den Brennstoff ein und führen dazu, dass Filter, Pumpen sowie Brenner verstopfen. Als Folge dessen arbeiten Winterbauheizungen nicht zuverlässig. Sie stottern oder fallen komplett aus. Mit dem richtigen Frostschutz für Heizöl lässt sich das verhindern.
Wie lässt sich der Heizölfrostschutz bei gefährdeten Tanks gewährleisten?
Zum Einsatz kommen Heizöl-Additive für den Frostschutz (auch Fließverbesserer genannt). Dabei handelt es sich um flüssige Mittel, die Sie bereits im Herbst bei jedem Tankvorgang zugeben. Durch eine optimale Durchmischung setzen Sie den Grenzwert der Filtrierbarkeit herab und sorgen dafür, dass Öl auch bei sehr niedrigen Temperaturen pump-, filtrier- und fließfähig bleibt.
Ich nutze Heizöl-Frostschutz. Bis wie viel Grad läuft die Heizung im Winter?
Konventionelle Fließverbesserer reduzieren den Grenzwert der Filtrierbarkeit um etwa zehn Grad Celsius. Abhängig von der Qualität des Ausgangsstoffes und vom Mischungsverhältnis stellen Sie den Frostschutz damit auch bei Temperaturen von minus zehn bis zu minus 30 Grad Celsius sicher. Verbindliche Informationen geben die Hersteller der verschiedenen Produkte.
Es gab bereits Frost. Kann ich den Heizöl-Frostschutz nachträglich zugeben?
Nein. In diesem Fall sind Heizöl-Additive zum Frostschutz nahezu wirkungslos. Denn sie lösen die verklumpten Paraffinkristalle nicht mehr auf und das Öl bleibt vorübergehend unbrauchbar. Erst beim Aufwärmen des Brennstoffs (durch steigende Außentemperaturen oder mit einer Tankheizung) gehen die Feststoffe wieder in den flüssigen Zustand über, sodass sich das Medium problemlos verwenden lässt.
Welche Alternativen kommen für eine Winterbauheizung infrage?
Sie können auch Winterdiesel tanken. Durch Unterschiede in der Besteuerung geht das jedoch häufig mit höheren Kosten einher. Gleiches gilt für eine Tankheizung, die allein im Frostschutzbetrieb allerdings vergleichsweise niedrige Betriebskosten verursacht. Haben Sie noch keine Winterbauheizung, können Sie auch Flüssiggas oder Pellets einsetzen. Entscheiden Sie sich für die Holzpresslinge, ist jedoch besonders auf eine geringe Restfeuchte und eine trockene Lagerung zu achten. Andernfalls kann es zum Verkleben der Brennstoffe und zu Störungen im Anlagenbetrieb kommen.