Fallen Kälteanlagen aus, sind finanzielle Einbußen häufig die Folge. Denn ohne die Technik lassen sich Lebensmittel nicht mehr kühlen. Industrielle Prozesse können überhitzen und Server- oder Rechenzentren zu Schaden kommen. Häufig sind Kälteanlagen Verdampfer oder Expansionsventile vereist, Filter verstopft oder die Anlage zeigt einen Kältemittelmangel an. Um einen Kaltwassersatz Ausfall zu verhindern, ist daher ein regelmäßiger Check ratsam. Denn auf diese Weise lassen sich die häufigsten Störungen frühzeitig erkennen und beheben. Zusätzlich sollte man Notfallpläne erstellen und wahlweise mit redundanten Kälteanlagen oder mit Mietkälte planen.
Deutsche Thermo erklärt, wie Anlagenbetreiber dabei vorgehen sollten und was bei der Fehlersuche an einer Kälteanlage zu beachten ist.
Die Themen im Überblick
- Häufige Fehler an Kälteanlagen
- Verdampfer vereist: Ursache und Lösungen
- Kältemittelmangel in der Kälteanlage: Lecksuche erforderlich
- Expansionsventil defekt: Auswirkung und Fehlersuche
- Ursachen für eine Niederdruckstörung in der Kälteanlage
- Hochdruckstörung an Kälteanlagen und Kaltwassersätzen
- Notfallplan und Hilfsmaßnahmen
- Checks und regelmäßige Wartung
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Kältetechnik ausgefallen: Hilfe für die Fehlersuche
Fallen Kälteanlagen oder Kaltwassersätze aus, ist schnelle Hilfe gefragt. Denn wie einleitend beschrieben, können die Folgen schwerwiegend sein, wenn die Technik nicht mehr richtig kühlt. So sorgen auftauende Tiefkühllager in Lebensmittelbetrieben für hohe Warenschäden.
Kommt es zu einer Störung an der Kälteanlage, sollten Betreiber daher zuerst einen Fachbetrieb kontaktieren. Denn die meisten Fehler lassen sich ohne Fachkenntnisse nicht beheben. Wer sich dennoch selbst auf Fehlersuche begeben möchte, findet in den folgenden Abschnitten häufige Störungen und wertvolle Tipps.
Verdampfer vereist: Ursache und Lösungen
Der Verdampfer hat die Aufgabe, Umgebungswärme auf das Kältemittel zu übertragen. Da Letzteres vergleichsweise kalt ist, kondensiert Wasser aus der anströmenden Luft. Abhängig von den Systemtemperaturen kann es passieren, dass die Flüssigkeit vereist. Das Eis setzt den Wärmeübertrager zu und stört die Verdampfung. Das heißt: Die Kälteanlage kühlt nicht mehr richtig, da kaum Wärme von der Luft auf das Kältemittel übergeht.
Dass der Verdampfer vereist, ist grundsätzlich kein Problem. Denn automatische Abtauvorrichtungen tauen die Eisschicht in regelmäßigen Abständen ab. Eine Störung liegt allerdings vor, wenn das nicht mehr richtig funktioniert, die Abtauung ausfällt oder nach dem Vorgang noch viel Eis vorhanden ist.
Bleibt der Verdampfer vereist, kommen verschiedene Ursachen infrage:
Verdampfer vereist: Ursache | Tipps zur Fehlersuche |
---|---|
Verschmutzungen am Wärmeübertrager | Wärmeübertrager und Filter regelmäßig überprüfen. |
Defekt in der elektrischen Abtauvorrichtung | Leiten Anlagenbetreiber die Abtauung von Hand ein, ist es möglich, die Stromaufnahme zu messen und die Technik zu prüfen. |
Abtauintervalle zu weitauseinander | Am Ende des Abtauvorgangs befindet sich noch Eis am Verdampfer. Zum Lösen des Problems lassen sich die Abstände zwischen den Vorgängen verkürzen. Die Abtauung darf allerdings nicht zu festen Spitzenlastzeiten wie der Beschickung von Kühlräumen anspringen. |
Positionierung des Fühlers der Abtauung | Die Abtauung schaltet sich ab, wenn an der Fühlerposition kein Eis mehr vorhanden ist. In diesem Fall hilft es, den Fühler an die Stelle zu versetzen, an der sich beim Abtauvorgang das letzte Eis befindet. Möglicherweise hilft auch eine leichte Erhöhung der Abtauendtemperatur. |
Defekter Fühler der Abtauregelung | Die Widerstandsfühler lassen sich mit einem Ohmmessgerät prüfen. Zeigt dieses einen unendlichen Widerstand an, liegt ein Defekt vor. |
Kältemittelmangel | Messungen zeigen, dass der Nieder- und der Hochdruck zu gering sind. Außerdem ist die Überhitzung zu hoch. |
Kältemittelmangel in der Kälteanlage: Lecksuche erforderlich
Verliert die Anlage Kältemittel, wirkt sich das negativ auf die Umwelt aus. Problematisch ist es aber auch für die Anlage selbst, die dann nicht mehr richtig funktioniert. Ursache für den Kältemittelmangel ist in der Regel eine Leckage, die in jedem Fall ausführlich zu suchen und zu beseitigen ist. Ob ein Kältemittelmangel vorliegt, können Fachmonteure bei einer Messung feststellen. Denn ohne ausreichend Kältemittel sinkt der Saugdruck im Verdampfer ab. Die Oberfläche der Wärmeübertrager bleibt kalt und es kommt unter Umständen zur Vereisung.
Anzeichen Kältemittelmangel
Die folgende Liste zeigt erste Anzeichen für einen Kältemittelmangel in der Übersicht:
Niederdruck und Hochdruck der Anlage sind zu gering
zu hohe Überhitzung und hohe Temperaturen im Verdichter
ungleichmäßige Reif- oder Eisbildung am Verdampfer
Bei einem Kältemittelmangel ist immer ein Fachhandwerker zu beauftragen. Dieser entleert die Anlage und befüllt sie anschließend ordnungsgemäß. Außerdem spürt er die Leckage auf, um den Schaden zu beseitigen.
Übrigens:
Auch dann, wenn sich Luft in der Anlage befindet, ist diese zu entleeren und komplett neu zu befüllen. Erkennbar ist das Problem daran, dass Nieder- und Hochdruck höher als gewöhnlich sind. Außerdem ist die Heißgasleitung deutlich überhitzt.
Expansionsventil defekt: Auswirkung und Fehlersuche
Das Expansionsventil mindert den Druck des Kältemittels und sorgt dafür, dass die optimale Kältemittelmenge zum Verdampfer strömt. Es sitzt zwischen Hoch- und Niederdruckseite des Systems und sorgt dafür, dass die Anlage richtig läuft. Damit das funktioniert, misst es die Temperatur am Verdampferausgang über einen Messfühler. Ist das Expansionsventil defekt, sind verschiedene Auswirkungen die Folge. So kann ständig zu viel Kältemittel durch die Anlage strömen und der Niederdruck ist zu hoch. Das Medium erhitzt sich nicht wie gewünscht und die Zuleitung zum Verdichter ist zu kalt.
Vorsicht bei blockiertem Expansionsventil
Problematisch ist aber auch ein geschlossen blockiertes oder verstopftes Expansionsventil. Denn dann zeigen sich Symptome wie bei einem Kältemittelmangel. Feststellen lässt sich das unter anderem an einem zu niedrigen Hoch- und Niederdruck in der Anlage. Aber auch schwankende Leistungs- und Druckwerte können auf ein zeitweise klemmendes Expansionsventil hindeuten. Bei der Fehlersuche an der Kälteanlage sind folgende Punkte zu kontrollieren:
auf häufig schwankende Kälteleistung achten
Funktion des Fühlers und der Leitungen prüfen
Hoch- und Niederdruck messen und beobachten
In jedem Fall ist auch hier ein Fachhandwerker zu kontaktieren, um das Problem frühzeitig zu beheben. Andernfalls kann es dazu kommen, dass das Kältegerät oder der Kaltwassersatz komplett ausfällt.
Übrigens:
Ist das Expansionsventil vereist, kann die Ursache an einem verstopften Filtertrockner liegen. Dieser sitzt zwischen Verflüssiger und Expansionsventil. Lässt er weniger Kältemittel hindurch, findet bereits vor dem Ventil eine Expansion statt. Die Kältemitteltemperatur sinkt dabei im Extremfall stark ab und die Leitungen vereisen.
Ursachen für eine Niederdruckstörung in der Kälteanlage
Bei einer Niederdruckstörung bestehen Probleme vor der Verdichtung des Kältemittels. In der Regel ist dabei die Wärmeübertragung auf das Kältemittel gestört, was dadurch eine zu geringe Temperatur aufweist. Eine typische Ursache dafür ist die bereits beschriebene Vereisung des Verdampfers. Auch geschlossene oder nicht richtig öffnende Ventile können Probleme auslösen. Sicherheitshalber sollten alle Absperrventile zwischen Sammler und Verdichter überprüft werden, etwaig auch die Magnetventile in der Flüssigkeitsleitung.
Lüfter können Probleme machen
Aber auch defekte Lüfter (Gerätestörung oder Sicherung) sowie verschmutzte Filter oder Wärmeübertrager können die Niederdruckstörung auslösen. Anhand der Temperatur vor und nach dem Filtertrockner lässt sich potentiell eine Verengung durch Verschmutzung feststellen. Sinkt die Temperatur nach dem Trockner bedeutend ab, kann das auf eine ungewollte Expansion innerhalb der Flüssigkeitsleitung hindeuten. Mit dem Tausch des Filtertrockners lassen sich diese Probleme üblicherweise schnell beheben.
Tritt eine Niederdruckstörung beim Kaltwassersatz auf, ist der Soledurchsatz unter Umständen zu gering. Neben einer Leckage im Solekreis könnte das auch an defekten Sole- oder Kühlwasserpumpen liegen.
Die folgende Liste zeigt häufige Ursachen für eine Niederdruckstörung in der Übersicht:
der Verdampfer ist vereist
Kältemittelmangel
geschlossene Ventile
die Filter sind verschmutzt
Schmutz am Register
defekte Ventilatoren
eine Leckage im Solekreis
eine defekte Solepumpe
Unser Tipp:
Einige Ursachen für eine Niederdruckstörung lassen sich schnell beheben. Mit regelmäßigen Checks und einem detaillierten Wartungsplan treten Störungen durch Verschmutzungen in aller Regel gar nicht erst auf.
Hochdruckstörung an Kälteanlagen und Kaltwassersätzen
Bei einer Hochdruckstörung löst der sogenannte Hochdruckschalter aus, um den Betrieb zu unterbrechen. Die Funktion beugt zu hohen Druckwerten im System vor. Sie schützt die Bauteile auf der Hochdruckseite vor dem Bersten und ist somit wichtig für einen gefahrlosen Anlagenbetrieb.
Unterschiedliche Ursachen möglich
Hochdruckstörungen an Kälteanlagen und Kaltwassersätzen können dabei verschiedene Ursachen haben. Ein häufiger Grund liegt im zu geringen Luftdurchsatz am Verflüssiger. Das Kältemittel kann die enthaltene Energie nicht abgeben. Um das auszugleichen, hebt die Regelung den Druck weiter an. Sie sorgt damit für höhere Kältemitteltemperaturen und für eine bessere Wärmeabgabe.
Druckschalter stoppt Kälteanlage in Notfall
Bei einem Defekt im Kühlkreislauf oder einem ausgefallenen Ventilator hilft das allerdings nicht. Der Druck steigt dann so lange, bis der Druckschalter reagiert und eine Hochdruckstörung an der Kälteanlage oder am Kaltwassersatz auslöst. Tritt das Problem auf, können Anlagenbetreiber also die Funktion des Kühlkreises oder der Ventilatoren am Verflüssiger prüfen. Bei der Fehlersuche an Kälteanlagen sind außerdem folgende Punkte zu prüfen:
Der Ventilator des Verflüssigers ist defekt oder blockiert
Der Wärmeübertrager am Verflüssiger ist verschmutzt
Am Verflüssiger wurde eine Haube nachgerüstet
Die Funktion des separaten Kühlkreises ist gestört (Pumpen und Wärmeübertrager im Kühlkreis kontrollieren)
Wartung und Kontrolle sehr wichtig
Wenn Anlagenbetreiber regelmäßige Checks durchführen und die Wartungsarbeiten einhalten, lassen sich Ausfälle durch eine Hochdruckstörung meist verhindern. Während sie Register einfach reinigen können, lassen sich Einhausungen problemlos entfernen, um die ordnungsgemäße Funktion wieder herzustellen. Genügt das nicht, hilft nur die Unterstützung durch einen Fachhandwerker.
Notfallplan für einen Ausfall der Kältetechnik entwickeln
Kälteanlagen sind sensible und zugleich wichtige Systeme. Sie sichern Kühlkreisläufe, schützen Server vor der Überhitzung oder führen Wärme aus industriellen Prozessen ab. In all diesen Fällen haben Störungen schwerwiegende kapitale Folgen. Um das zu verhindern und die Technik schnell wieder gangbar zu machen, sollten Anlagenbetreiber einen Notfallplan bereithalten.
Frühzeitig redundante Mietkälte anfragen
Der wichtigste Punkt im Notfallplan ist die Sicherstellung der Kühlkette im Falle einer schwerwiegenden Störung. Hier bieten sich Mietgeräte an, die bei Bedarf schnell am Einsatzort verfügbar und in Betrieb genommen sind. Ist das erledigt, erfolgt die Reparatur durch einen Fachmonteur. Die Kosten der Mietkälte sind dabei deutlich niedriger als Ausgaben für eine redundante Anlage oder die Kosten, die im Schadensfall entstehen.
Kleine Fehler selbst finden und reparieren lassen
Wie beschrieben, sind häufig kleinere Probleme für einen Ausfall der Technik verantwortlich. Begeben sich Anlagenbetreiber selbst auf Fehlersuche an Kälteanlagen, erkennen sie diese in der Regel schnell, sodass teure Reparaturen und Ersatzgeräte nicht erforderlich sind. Besondere Beachtung sollten sie dabei den folgenden Bauteilen widmen:
Ventilatoren an Verdampfern und Verflüssigern
Einhausungen, Luftfilter und andere Durchlässe
Pumpen für Kühlwasser- oder Solekreisläufe
Finden sich an den genannten Punkten keine Fehler, hilft nur ein erfahrener Fachhandwerker weiter.
Tägliche Routine und regelmäßige Wartung
Indem Anlagenbetreiber Kälteanlagen täglich prüfen und regelmäßig warten lassen, sorgen sie für einen sicheren und störungsfreien Betrieb. Der tägliche Check dauert dabei weniger als 10 Minuten und hilft, hohe Folgekosten eines Ausfalls zu vermeiden. Die folgenden Punkte können Anlagenbetreiber dabei selbst prüfen:
ungewöhnliche Geräusche und Vibrationen an der Anlage
lose Bauteile, Verfärbungen oder fehlende Dämmstoffe
Verschmutzungen an Filtern und Wärmeübertragern
feuchte Stellen an unüblichen Stellen der Anlage
Reif oder Eis vor dem Verdampfer der Kältetechnik
Fehlercodes an der Anzeige der Kälteanlage
Stellen Anlagenbetreiber dabei Unregelmäßigkeiten fest, sollten sie unverzüglich einen Experten um Hilfe bitten. Andernfalls drohen schwerwiegende Ausfälle, die teils mit hohen Folgekosten verbunden sind!
Wöchentlich oder monatlich genauer hinsehen
Einmal in der Woche oder im Monat lohnt es sich, die Anlage für kurze Zeit abzuschalten und von der Stromversorgung zu trennen. In der Zeit, die sich optimal an Produktions- oder Nutzungszeiten anpassen lässt, nehmen Anlagenbetreiber die Seitenwände der Kälteanlage ab. Sie kontrollieren das Innenleben auf Verschmutzungen und prüfen, ob alle Verschraubungen fest sitzen. Außerdem sollten sie in diesem Zuge auch nach Leckagen Ausschau halten. Sind keine Probleme feststellbar, kann die Kältetechnik wie gewohnt weiter laufen. Andernfalls ist unverzüglich ein Fachhandwerker zu rufen.
Regelmäßige Wartung durch einen Fachhandwerker
Neben den eigenen Kontrollen ist auch die jährliche Überprüfung durch einen Fachhandwerker zu empfehlen. Der Experte prüft dabei alle Bauteile auf ihre Funktion. Er kontrolliert die Drücke in der Anlage und testet die vorhandenen Sicherheitsketten. Treten bei der Wartung Probleme auf oder befinden sich Bauteile nah an der Verschleißgrenze, kann der Techniker diese sofort austauschen. Die Arbeiten sind zwar mit geringen Kosten verbunden, sorgen dafür aber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb.
Unser Tipp: Checkliste und Wartungsheft anlegen
Auf der sicheren Seite sind Anlagenbetreiber mit einem Check- und Wartungsheft. In diesem sind einmal alle täglich, wöchentlich, monatlich oder jährlich durchzuführenden Arbeiten aufgeführt. Prüfer, ob aus dem eigenen Unternehmen oder von einer Fachfirma, nutzen das Dokument als Checkliste. Außerdem können sie die Durchführung der Arbeiten quittieren und Auffälligkeiten notieren.
Notfallkontakte vermerken
Ratsam ist es, auch Notfallkontakte und Abläufe bei Störungen im Check-Heft zu vermerken. Schauen Sie nach einem Anbieter bei dem Sie in der Not einen Kaltwassersatz mieten können und notieren unsere Telefonnummer in der Checkliste: 0221 96880453. So weiß das Personal sofort, was im Ernstfall zu tun ist. Mietkälte ist schnell in Betrieb und ernsthafte Schäden bleiben aus.