Industriekühlanlagen kühlen Wasser, um thermische Energie von verschiedensten Maschinen und Prozessen abzuführen. Bei den Geräten handelt es sich in der Regel um Kaltwassersätze oder Chiller. Sie erreichen Leistungswerte von wenigen Kilowatt bis zu mehr als 1.500 kW und kommen in den verschiedensten Bereichen zum Einsatz. Welche das sind, wie die Industriekühler funktionieren und wann es sich lohnt, eine solche Industriekühlanlage zu mieten, erklären wir in den folgenden Abschnitten.
Die Themen im Überblick
- Industriekühler kommen in vielen Bereichen zum Einsatz
- Für jeden Einsatzbereich die passende Industriekühlanlage
- Industriekühlanlagen: Funktionsweise und Arten
- Industriekühlanlage mieten oder kaufen: Was ist besser?
- Mietkosten der Industriekühler: Ausführung und Mietzeit entscheiden
- Industriekühlanlage mieten: Der Ablauf im Überblick
Industriekühler kommen in vielen Bereichen zum Einsatz
In vielen Bereichen der Industrie laufen Prozesse ab, die viel Wärme erzeugen. Typische Beispiele dafür sind Betriebe zur Herstellung und Ver- oder Bearbeitung von Stahl, Metall und Kunststoff. Mit einem Industriekühler lässt sich die überschüssige Energie der dort eingesetzten Maschinen bedarfsgerecht abführen, sodass die Anlagen störungsfrei laufen. Industriekühlanlagen kommen aber auch in Spezialbereichen zum Einsatz. So zum Beispiel zur Kühlung von Lasern beim Laserscheiden oder bei der Klimatisierung von Laboren sowie medizinischen Einrichtungen. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Lebensmittelproduktion. Hier sind Industriekühler zum Beispiel für die Zubereitung und die Kellerei von Wein erforderlich. Bei der Bierherstellung sorgen Industriekühler außerdem für eine schnelle Kühlung der Würze.
Die folgende Übersicht zeigt typische Einsatzgebiete der Industriekühlanlagen im Überblick:
- Stahlherstellung
- Metallindustrie
- Kunststoffverarbeitung
- Laserkühlung
- Klimatisierung
- Lebensmittelindustrie
- Weinbau
- Bierherstellung
- Rechenzentren
- Serverräume
Für jeden Einsatzbereich die passende Industriekühlanlage
Die Anforderungen an Industriekühler hängen sehr stark vom Einsatzbereich ab. Das betrifft die Leistung der Geräte genauso wie die benötigten Kühlwassermengen und -temperaturen am Einsatzort. Gut, dass es heute eine große Auswahl an Kühlanlagen gibt. So bieten unsere Partner kompakte Mini-Chiller mit einer Leistung von bis zu 5 kW an. Die Geräte sind häufig mit einer integrierten Kaltwasserpumpe und auf Wunsch auch mit einer Präzisionsregelung ausgestattet. Wer mehr Leistung benötigt, findet verschiedenste Industriekühler im Bereich von 5 bis 250 kW. Ein solcher luftgekühlter Kaltwassersatz lässt sich unkompliziert außen aufstellen und schnell mit dem Kaltwassersystem der Industrie-Anlage verbinden. Große Industriekühler leisten allein über 1.000 kW. Sie sind unter anderem für Betriebe mit hohem Kältebedarf geeignet und oft sogar für den Teillastbetrieb optimiert. Auf diese Weise arbeiten die Industriekühlanlagen auch dann effizient, wenn der Kältebedarf eines Gebäudes oder einer Anlage häufig schwankt.
Wassergekühlte Industriekühler: Leise, kompakt und für die Innenaufstellung geeignet
Wer auf der Suche nach einem Industriekühler für die Innenaufstellung ist, kann sich für ein wassergekühltes System entscheiden. Die Anlagen übertragen keine Wärme an die Luft in ihrer Umgebung. Sie arbeiten mit Rückkühlern und lassen sich problemlos in Innenräumen aufstellen. Die Leistung der wassergekühlten Chiller reicht von wenigen Kilowatt bis weit über 100 kW, wodurch sie für viele Einsatzbereiche infrage kommen.
Industriekühlanlagen: Funktionsweise und Arten
Industriekühler sind Kaltwassersätze, die auf einem immer wieder ablaufenden Prozess basieren. Dieser besteht aus Wärmeübertragern, einem Verdichter, einem Entspanner sowie einem speziellen Kältemittel.
Schritt 1: Kühlanlage nimmt Wärme des Kühlwassers auf
Strömt das Kühlwasser durch den Industrieprozess, nimmt es Wärme von Maschinen und Anlagen auf. Es fließt mit erhöhter Temperatur zum Chiller, an dem das Medium die thermische Energie wieder abgibt. Das passiert am Verdampfer – dem ersten Wärmeübertrager. Hier überträgt das Kühlwasser Wärme auf das Kältemittel. Während sich das Kühlwasser dabei abkühlt, steigt die Kältemitteltemperatur an, sodass das Medium in den dampfförmigen Aggregatzustand übergeht.
Schritt 2: Verdichter hebt die Kältemitteltemperatur an
Ist das Kältemittel vollständig verdampft, strömt es zum Verdichter. Dieser hebt mit dem Druck auch die Temperatur des Mediums an, damit es die Wärme später aus dem Prozess auskoppeln kann. Abhängig von der Leistung und der Art der Industriekühlanlage sind verschiedene Verdichterarten und Anordnungen denkbar. So kommen teilweise mehrere Verdichter neben- oder hintereinander zum Einsatz, um einen großen Temperaturhub realisieren zu können.
Schritt 3: Industriekühler gibt Wärme aus dem Prozess ab
Hat das Kältemittel eine ausreichend hohe Temperatur erreicht, kann es thermische Energie an die Umwelt oder ein anderes Medium abgeben. Abhängig davon, wie das funktioniert, unterscheiden Hersteller luft- und wassergekühlte Industrieanlagen. Erstere geben thermische Energie über den Verflüssiger an die Luft ab. Diese kommt dabei direkt aus der Umgebung oder über einen Kanal von außen, wenn der Industriekühler in einem Innenraum steht. Bei wassergekühlten Anlagen trifft der heiße Kältemitteldampf am Verflüssiger auf ein Trägermedium, das thermische Energie zu einem Rückkühlwerk oder anderen Prozessen und Anlagen transportieren kann. In der Regel handelt es sich dabei um reines oder aufbereitetes Wasser.
Ganz gleich, ob es sich um eine luft- oder eine wassergekühlte Industriekühlanlage handelt: In beiden Fällen gibt das Kältemittel an dieser Stelle Wärme ab. Seine Temperatur sinkt und es beginnt, sich zu verflüssigen.
Schritt 4: Nach der Entspannung beginnt der Prozess erneut
Das flüssige Kältemittel strömt im nächsten Schritt durch ein sogenanntes Expansionsventil. Dieses baut den hohen Druck des Mediums ab und der Prozess beginnt erneut.
Freie Kühlung sorgt für geringere Betriebskosten
Nicht immer ist der energieintensive Kältemittelprozess nötig, um die Industriekühlanlage zu betreiben. Sind die Außentemperaturen niedrig genug, können Betreiber auch auf die freie Kühlung zurückgreifen. Dabei geht die überschüssige Wärme der Kühlflüssigkeit direkt auf die Umgebung über. Der Verdichter bleibt außer Betrieb und die Kühlkosten sinken um bis zu 80 Prozent. Wer von dieser Möglichkeit profitieren möchte, benötigt eine Industriekühlanlage, die auch mit komplett oder teilweise freier Kühlung arbeiten kann.
Alternative: Adiabatische Industriekühlanlage
Lässt es der Einsatzbereich zu, kommen auch adiabatische Industriekühler zum Einsatz. Diese übertragen thermische Energie des Kühlwassers auf die Umgebungsluft. Um deren Temperatur unterschreiten zu können, versprühen sie Wasser im Luftstrom. Die Flüssigkeit verdampft und nimmt dabei Energie aus ihrer Umgebung auf.
Industriekühlanlage mieten oder kaufen: Was ist besser?
In vielen Fällen lohnt es sich, einen Industriekühler zu kaufen. Zum Beispiel dann, wenn Betriebe oder Anlagen einen kontinuierlichen Kühlbedarf haben und auch der Standort im Eigentum steht. Hier gleichen die geringen laufenden Kosten die deutlich höheren Anfangsinvestitionen in einem überschaubaren Zeitraum aus. Wie sieht es aber mit Betrieben aus, die die Kühlung nur vorübergehend benötigen? Hier können Anlagenbetreiber eine Industriekühlanlage mieten. Die Anlagen sind schnell verfügbar und kosten unterm Strich deutlich weniger. Außerdem profitieren Betreiber in diesem Fall von einem großen Service-Angebot der Verleiher.
Diese Gründe sprechen für das Mieten einer Industriekühlanlage
Mietkälte Industrieanlagen kommen immer dann infrage, wenn ein kurzfristiger oder vorübergehender Kühlbedarf besteht. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Kälte wie im Weinbau nur eine gewisse Zeit im Jahr erforderlich ist. Das Gleiche gilt für Betriebe mit kurzzeitigen Produktionsspitzen. Auch diese können einen Industriekühler mieten, um die Leistung der bestehenden Kältetechnik schnell zu erweitern. Lohnenswert sind Mietlösungen darüber hinaus auch bei Havarien sowie geplanten Service-, Wartungs- oder Umbauarbeiten. Die Industriekühlanlage zum Mieten ersetzt die konventionelle Anlage dabei vorübergehend komplett, sodass die Produktion nicht ins Stocken gerät.
Die folgende Liste zeigt die wichtigsten Gründe für das Mieten einer Industriekühlanlage:
- Kühlbedarf besteht produktionsbedingt nur kurzfristig
- Kühlbedarf ist auftragsbedingt kurzzeitig sehr hoch
- Havarien haben zum Ausfall der Kühltechnik gesorgt
- Kühlanlagen stehen bei Service, Wartung oder Umbau still
Industriekühler mieten: Mietgeräte sind bringen viele Vorteile
Wer eine Industriekühlanlage mietet, profitiert von zahlreichen Vorteilen. Allen voran stehen die Kosten der Anlage. Denn diese sind im Vergleich zum Kauf neuer Kühltechnik deutlich geringer. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Lösungen im Ernstfall sehr schnell verfügbar sind. Verleiher kümmern sich dabei um den Transport zum Einsatzort und auf Wunsch sogar um den reibungslosen Betrieb. Sie übernehmen Inspektions- sowie Wartungsarbeiten und stehen ihren Kunden mit einer Service-Hotline rund um die Uhr zur Verfügung.
Mietkosten der Industriekühler: Ausführung und Mietzeit entscheiden
Wie viel eine Industriekühlanlage kosten kann, hängt von vielen Faktoren ab. Entscheidend ist dabei zum Beispiel die Leistung der Geräte. Aber auch besondere Spezifikationen, wie eine punktgenaue Regelung, können die Kosten beeinflussen. Entscheidend ist darüber hinaus aber auch die Mietzeit selbst. Hier gilt: Je länger Anlagenbetreiber eine Industriekühlanlage mieten, umso besser sind die Konditionen. Die folgende Tabelle zeigt einige Richtwerte im Überblick:
Leistung der Industriekühler | Lieferung und Anschluss | Preis für eine Woche | Kosten pro Folgetag |
Mini-Chiller mit bis zu 10 kW | ca. 100 Euro | 300 bis 600 Euro | 10 bis 50 Euro |
Industriekühlanlagen mit 25 bis 100 kW | 300 bis 500 Euro | 1.000 bis 2.000 Euro | 25 bis 70 Euro |
Kaltwassersätze mit 100 bis 150 kW | 300 bis 500 Euro | 2.000 bis 2.500 Euro | 70 bis 120 Euro |
Industriekühler größerer Leistung | auf Anfrage | auf Anfrage | auf Anfrage |
Wichtig zu wissen ist, dass wir konkrete Preisangaben für Industriekühlanlagen zum Mieten pauschal nicht geben können. Denn die Konditionen schwanken auch von Region zu Region. Außerdem hängen sie vom Mietzeitraum und von der Auslastung der Verleiher ab.
Industriekühlanlage mieten: Der Ablauf im Überblick
Wer in der nächsten Zeit oder sehr schnell einen Industriekühler mieten möchte, muss zunächst die wichtigsten Kenndaten zur Auslegung zusammenstellen. Dabei geht es um die Leistung, benötigte Temperaturen, spezielle Anforderungen und Gegebenheiten am Aufstellort. Mit diesen Informationen wenden sich Interessenten an einen Anbieter für Mietanlagen. Die technischen Berater helfen bei der Auswahl der passenden Geräte und kalkulieren daraufhin ein individuelles Angebot. Nehmen Anlagenbetreiber dieses an, kümmern sich die Verleiher im nächsten Schritt um die termingerechte Lieferung. Sie schließen den Industriekühler an und sorgen auf Wunsch für einen störungsfreien Betrieb. Zum Ende der Mietzeit bauen sie die Anlagen dann wieder ab. Sie kümmern sich um den Rücktransport und rechnen die offenen Kosten ab.