Druckluft Kompressor mieten & kaufen: Darauf kommt es an

Auf der Baustelle, in der Produktion oder an der Tankstelle: Druckluft kommt in vielen Bereichen auf ganz unterschiedliche Art und Weise zum Einsatz. Mit einem Druckluft Kompressor lässt sie sich flexibel zur Verfügung stellen. Die tragbaren, fahrbaren oder transportablen Geräte sind dazu mit einem Motor, einem Verdichter und einem Druckbehälter ausgestattet. Deutsche-Thermo.de erklärt, wie diese Komponenten zusammenarbeiten. Wir zeigen auf, wann Kompressoren zum Einsatz kommen und was bei der Auswahl zu beachten ist.

Druckluft Kompressor mieten und mobil einsetzen

Die Themen im Überblick

Stationäre oder mobile Geräte zum Verdichten von Luft

Druckluft Kompressoren komprimieren Luft. Sie wandeln mechanische Energie in potenzielle um, die Anwendern zeitversetzt zur Verfügung steht. Damit das funktioniert, besitzen die Maschinen einen Motor, der mit Strom, Benzin oder Diesel arbeitet. Er treibt den eigentlichen Kompressor an, der Luft zum Beispiel aus der Umgebung aufnimmt und verdichtet. Die sogenannte Druckluft gelangt dabei in einen Druckbehälter, aus dem sie sich zeitversetzt entnehmen lässt.

Zum Einsatz kommen die Anlagen im Haushalt, auf der Baustelle oder in der Industrie. Während einige Anwender Druckluft direkt verbrauchen (zum Beispiel Reifen aufpumpen oder Reinigen), nutzen andere die potenzielle Energie etwa zum Antrieb von Maschinen.

Einteilung der Druckluft Kompressoren in drei Druckklassen

Geht es um die Auswahl von Kompressoren zum Mieten oder Kaufen, spielt der mögliche Druck eine wichtige Rolle. Abhängig von dessen Höhe unterscheiden Hersteller die folgenden drei Geräteklassen:

  • Niederdruckkompressoren: bis zu 10 bar (bis 150 Pfund pro Quadratzoll)
  • Mitteldruckkompressoren: 10 bis 69 bar (151 bis 1.000 Pfund pro Quadratzoll
  • Hochdruckkompressoren: über 69 bar (über 1.000 Pfund pro Quadratzoll)

Niederdruck Druckluft Kompressoren zum Mieten oder Kaufen eignen sich dabei für viele Haushaltsanwendungen. Im Gewerbe und in der Industrie kommen hingegen auch Mittel- und Hochdruckanlagen zum Einsatz.

Übrigens:

Neben dem Druck spielt auch die Luftleistung eine Rolle, wenn Nutzer einen Kompressor mieten oder kaufen möchten. Diese ist in Liter Luft pro Minute angegeben. Achten Sie dabei vor allem auf die Ausgabeleistung bzw. den verfügbaren Volumenstrom.

Tragbare, fahrbare und stationäre Geräte stehen zur Verfügung

Möchten private Verbraucher einen Druckluft Kompressor mieten, entscheiden sie sich meist für tragbare Geräte. Hier sitzen Verdichter und Steuerung zusammen mit einem Druckbehälter auf einem Stahlrahmen. Durch die an diesem angebrachten Rollen lässt sich das Gerät einfach transportieren.

Etwas größer sind auf Pkw-Anhängern montierte fahrbare Kompressoren für den mobilen Einsatz. Die Geräte verfügen über eine höhere Leistung. Eine Einhausung sorgt zudem dafür, dass die Druckluft Kompressoren leiser laufen.

Geht es um den stationären Einsatz im Gewerbe, in der Industrie oder in der Medizin? Dann kommen transportable Standgeräte zum Einsatz. Diese lassen sich mit Staplern oder Hubwagen bewegen, sind im Allgemeinen aber für den Betrieb an einem Ort ausgelegt. Einhausungen sorgen dabei auch hier dafür, dass ein solcher Kompressor leise arbeitet.

Druckluft Kompressoren eignen sich für vielen Bereiche

Luft mit hohem Druck oder potenzielle Energie: Druckluft Kompressoren liefern beides und kommen daher in verschiedensten Bereichen zur Anwendung. Bekannt sind die Anlagen dabei vor allem von Tankstellen, wo sie zum Aufpumpen von Reifen dienen. Weitere Einsatzbereiche finden sich:

  • im privaten Bereich: Hier nutzen Verbraucher Kompressoren meist zum Reinigen oder Ausblasen. Sie pumpen Reifen damit auf und betreiben Werkzeuge, wie Schrauber mit der potenziellen Energie.
  • im Handwerk: Hier kommen mobile Verdichter ebenfalls zum Reinigen und Ausblasen zum Einsatz. Interessanter sind sie aber zum Betrieb leistungsfähiger Werkzeuge. Dazu zählen Nagel- oder Klammerpistolen, Schrauber, Bohrer, Presslufthammer und viele andere Geräte.
  • in Lackierbetrieben: Hier findet sich ebenfalls ein breites Anwendungsgebiet für Druckluft Kompressoren. So treiben die Geräte hier Anlagen zum Sandstrahlen, Ausblasen oder Lackieren an.
  • im Kfz-Bereich: Hier geht es genau wie auf Baustellen vor allem um den Betrieb von Werkzeugen. Aber auch das Aufpumpen von Reifen und das Ausblasen schwer zugänglicher Stellen ist in diesem Bereich nur mit Druckluft möglich.
  • in industriellen Anlagen: Hier kommt es auf die potenzielle Energie der unter Druck stehenden Luft an. Diese lässt ich für Maschinen, Antriebe, Ventilsteuerungen oder andere Prozesse nutzen.
  • in Krankenhäusern: Hier erzeugen Kompressoren medizinische Druckluft. Diese ist besonders rein und somit für Beatmungs- oder Inhalationsgeräte geeignet. Im OP betreiben Ärzte Operationsmaschinen mit medizinischer Druckluft. Nach dem Reinigen nutzen sie diese dann, um das Besteck schnell zu trocknen.

Die Übersicht zeigt nur einige Anwendungsfälle, in denen Kompressoren heute zum Einsatz kommen. Ganz gleich, um welchen Bereich es geht: Die individuelle Auslegung spielt immer eine wichtige Rolle.

Verschiedene Bauarten für unterschiedliche Einsatzbereiche

Kolbenkompressor, Schraubenkompressor oder Scroll-Kompressor: Genau wie Verdichter in der Kältetechnik gibt es auch zum Verdichten von Luft ganz unterschiedliche Kompressor-Arten. Wie diese funktionieren und wann sie jeweils zum Einsatz kommen, erklärt die folgende Tabelle.

Druckluft Kompressor BauartFunktionsweiseEinsatzbereich
KolbenkompressorEin Kolbenkompressor arbeitet wie eine Luftpumpe. Er besteht aus einem Kolben in einem Zylinder, der beim Herausfahren Luft durch ein Ventil ansaugt. Fährt der Kolben in den Zylinder zurück, schließt sich das Ventil. Der Kolben komprimiert die eingeschlossene Luft, deren Druck dabei ansteigt. Ist der gewünschte Wert erreicht, öffnet sich ein zweites Ventil und unter Druck stehende Luft strömt heraus – meist erst einmal in einen Druckbehälter.private und gewerbliche Einsätze mit vergleichsweise kurzen Nutzungszeiten
SchraubenkompressorSchraubenkompressoren bestehen aus zwei länglich ineinandergreifenden Schrauben, die sich in entgegengesetzte Richtung drehen. Sie sauge dabei Luft an und komprimieren diese in den immer enger werdenden Zwischenräumen. Am Ende strömt Luft mit dem gewünschten Druck aus.Einsätze mit dauerhaftem Druckluftbedarf, überwiegend im gewerblichen und industriellen Bereich

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Sonderbauarten. Dazu zählen zum Beispiel Scroll- oder Turbo-Kompressoren. Während Erstere leise und wartungsarm funktionieren, sorgen Turbo-Kompressoren zuverlässig für hohe Druckwerte bei gleichzeitig sehr hohen Volumenströmen.

Wichtig zu wissen:

Welcher Druckluft Kompressor zum Einsatz kommt, hängt von der Art der Nutzung ab. Ist diese eher sporadisch, eignen sich Kolbenkompressoren. Bei dauerhaften Einsätzen kommen Schraubenverdichter infrage und bei Sonderlösungen entscheiden sich Nutzer häufig für Scroll- oder Turboverdichter.

Druckluft: Qualitätsklassen für den individuellen Anwendungsfall

Abhängig vom Einsatzbereich muss die unter Druck stehende Luft ganz unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Während diese beim Befüllen von Reifen minimal sind, arbeiten Kompressoren für medizinische Druckluft besonders sauber. Druckluft-Qualitätsklassen nach ISO 8573-1:2010 ermögliche es Miet- und Kauf-Interessenten, schnell die passende Technik für den individuellen Anwendungsfall zu finden. Denn diese verraten, wie viel Schmutz, Wasser oder Öl sich maximal in der Luft befinden darf.

Codierte Angabe der Druckluft-Qualitätsklasse nach ISO 8573-1:2010

Die Druckluft-Qualitätsklassen sind in der Regel in den Herstellerunterlagen von Kompressoren zu finden. Sie bestehen aus einem dreistelligen Code, der sich hinter der Bezeichnung ISO 8573-1:2010 befindet. Ein Beispiel: ISO 8573-1:2010 [1:2:3].

Die Kennziffern in den rechteckigen Klammern geben dabei die Druckluft-Qualitätsklassen an. Sie stehen der Reihe nach für:

  • Feststoffe/Staub [1:2:3] hier Klasse 1
  • Feuchtegehalt [1:2:3] hier Klasse 2
  • Restölgehalt [1:2:3] hier Klasse 3

Dabei gilt: Je kleiner die Beträge der Kennziffern sind, umso höhere Anforderungen erfüllt der Verdichter in der jeweiligen Kategorie.

Anforderungswerte der Qualitätsklassen für Staub, Wasser und Öl

In der ersten Kategorie geht es um den Feststoffgehalt der Luft. Er ist bei 0 oder 1 besonders gering und bei 5 am höchsten. Die folgende Tabelle zeigt die Grenzwerte nach ISO 8573-1:2010.

Druckluft Qualitätsklasse (Feststoffe/Staub)Partikelanzahl pro m³ bei
Partikelgröße 0,1 bis 0,5 μmPartikelgröße 0,5 bis 1,0 μmPartikelgröße 1,0 bis 5 μm
0strenger als 1 (Definition nötig)
1≤ 20.000≤ 400≤ 10
2≤ 40.000≤ 6.000≤ 100
3≤ 90.000≤ 1.000
4≤ 10.000
5≤ 100.000

In Bezug auf Wasser in der Luft gibt es 6 Druckluft Qualitätsklassen. Da mit zunehmendem Wassergehalt der Taupunkt sinkt und dieser für den Einsatz besonders wichtig ist, gibt die ISO 8573-1:2010 den Wert an. Die folgende Tabelle (auch Drucktaupunkttabelle) zeigt, was die einzelnen Werte der zweiten Kategorie der Druckluft Qualitätsklasse bedeuten.

Druckluft Qualitätsklasse (Wasser)Drucktaupunkt
0strenger als 1 (Definition nötig)
1≤ – 70 °C
2≤ – 40 °C
3≤ -20 °C
4≤ + 3 °C
5≤ + 7 °C
6≤ + 10 °C

Übrigens: Die Wasserspeicherfähigkeit von Luft ist temperaturabhängig. Sinkt Letztere, kann Luft weniger Wasser mitführen und es kommt zur Kondensation. Der Punkt, an dem diese einsetzt, ist der Taupunkt. Er hängt unter anderem vom Feuchtegehalt der Druckluft ab und steigt, je mehr Wasser die Luft mitführt. In Bezug auf die sogenannte Drucktaupunkt Tabelle bedeutet das also: Bei hohen Anforderungen ist der Wassergehalt gering. Der Taupunkt verschiebt sich in Richtung tieferer Temperaturen und Feuchtigkeit kondensiert später. Bei geringen Anforderungen (z. Bsp. Klasse 6) enthält Druckluft aus dem Kompressor mehr Wasser. Der Drucktaupunkt liegt dadurch weiter oben und es kommt früher zur Kondensation.

Der letzte Betrag der Druckluft-Qualitätsklassen verrät den jeweils zulässigen Ölgehalt. Die Angabe erfolgt dabei in Milligramm pro Kubikmeter Luft und gilt für Öle in flüssiger Form, als Aerosol sowie in Form von Gas. Die folgende Tabelle zeigt die Anforderungswerte im Überblick.

Druckluft Qualitätsklasse (Öl)Ölkonzentration in mg/m³
0strenger als 1 (Definition nötig)
1≤ 0,01
2≤ 0,1
3≤ 1,0
4≤ 5,0
X> 5,0

Druckluft-Qualitätsklasse durch Druckluftaufbereitung erreichen

Im privaten Bereich und auf Baustellen sind die Anforderungen an Kompressoren eher gering. Anders in gewerblichen und industriellen Gebieten, wo die Luft durch Leitungen strömt und verschiedene Maschinen versorgt. Hier führen Feststoffe, Feuchtigkeit und Öle zu negativen Folgen. Beispiele dafür sind:

  • ein höherer Verschleiß von Maschinen und Anlagen
  • Schädigungen der Gesundheit (vor alle im medizinischen Bereich)
  • Blockaden in Rohrleitungen durch verharzte Ölablagerungen
  • Verkleben von Gütern, wenn Druckluft diese antreiben soll
  • Korrosionserscheinungen durch zu hohen Wassergehalt
  • Unterbrechung von Ölschmierfilmen durch Feuchtigkeit
  • Entstehen elektrischer Elemente durch Kontakt mit Wasser
  • Bildung von Eis bei Kondensation im Druckluftverteilnetz

Um diese Folgen zu verhindern, kommt es auf eine passgenaue Druckluftaufbereitung an.

Bauteile für die Druckluftaufbereitung von Druckluft Kompressoren

Geht es bei einem Kompressor um die Druckluftaufbereitung, stehen verschiedene Bauteile zur Verfügung. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über Komponenten und deren Funktion.

Komponenten zur Druckluftaufbereitung bei KompressorenFunktionsweise
ZyklonabscheiderZyklonabscheider nutzen die Drehbewegung des Luftstroms, um Feststoffe zu entfernen. Sie führen vor allem große Partikel ab und sind häufig in Aufbereitungsanlagen enthalten.
VorfilterVorfilter sind relativ grobe Filter, die größere Partikel aus dem Luftstrom abscheiden. Sie finden sich meist am Anfang der Druckluftaufbereitung.
KältetrocknerEin Kältetrockner kühlt die Druckluft aus dem Kompressor, um Feuchtigkeit kondensieren zu lassen und aus dem Luftstrom zu entziehen.
MicrofilterMicrofilter sind Filter für kleinere Partikel, die sich in der Regel hinter einem groben Vorfilter befinden.
MembrantrocknerMembrantrockner entziehen der Druckluft Feuchtigkeit mithilfe von Hohlfasern, durch die Wassermoleküle zur Außenseite der Filter diffundieren. Die Luft strömt getrocknet heraus.
AdsorptionstrocknerAdsorptionstrockner nutzen ein spezielles Sorptionsmittel, welches Wasserdampf aus der unter Druck stehenden Luft aufnimmt.
AktivkohlefilterAktivkohlefilter nutzen die große innere Oberfläche der Aktivkohle, um Stoffe aus der Luft zu filtern.
Aktivkohle-AbsorberAktivkohle-Absorber nehmen Öle aus der Luft, die sich an der porösen Oberfläche der Filter anlagern.
SterilfilterSterilfilter sind besonders feine Filter, die kleinste Verunreinigungen und Bakterien aus der Luft entfernen.

In welcher Kombination die Komponenten bei Kompressoren zum Einsatz kommen, hängt vom Einsatzort ab. Die folgende Tabelle zeigt einige Beispiele mit Druckluft-Qualitätsklasse und den jeweils erforderlichen Bauteilen zur Druckluftaufbereitung.

Einsatzbereich der Druckluft KompressorenDruckluft-Qualitätsklasse [Staub:Wasser:Öl]Bauteile für die Druckluftaufbereitung
Reifen aufpumpen[-:-:-]keine
Sandstrahlen[-:3:-]Zyklonabscheider + Vorfilter
Förderluft[5:3:4]Zyklonabscheider + Vorfilter + Kältetrockner
Druckluftwerkzeuge, Steuer-, Mess- und Regelungstechnik, Dental- und Fotolabore[1:1:4]Zyklonabscheider + Vorfilter + Kältetrockner + Microfilter
Atemluft, Instrumentenluft, Oberflächenbearbeitung[1:1:1, 2 oder 3]Zyklonabscheider + Vorfilter + Microfilter + Membrantrockner + Adsorptionstrockner + Vorfilter + Aktivkohlefilter
Medizinische Druckluft, Lebensmittelbereich[1:1:3 oder 4]Zyklonabscheider + Vorfilter + Microfilter + Membrantrockner + Adsorptionstrockner + Vorfilter + Aktivkohlefilter + Sterilfilter
Brauerei, Molkerei, Pharmaindustrie[1:1:1, 2 oder 3]Zyklonabscheider + Vorfilter + Microfilter + Membrantrockner + Vorfilter + Aktivkohlefilter + Sterilfilter

Quelle: BOGE Schrauben- und Kolbenkompressoren

Welche Komponenten für die Druckluftaufbereitung bei Kompressoren zum Einsatz kommen, hängt letztlich auch von den örtlichen Gegebenheiten ab. Denn neben den individuellen Anforderungen am Einsatzort spielen auch die dortigen Luftverhältnisse eine große Rolle. Anbieter prüfen diese und helfen bei der fachgerechten Auslegung der Verdichter.

Druckluftanschluss: Stecker und Dose der gleichen Norm verbinden

Der Anschluss von Verbrauchern an einen Kompressor oder dessen Versorgungsleitung erfolgt mit einem sogenannten Schnellkupplungssystem. Dieses besteht jeweils aus einem Stecker am Verbraucher und einer Dose an der Versorgungsleitung. Zu unterscheiden sind hier:

  • verschiedene Werkstoffe, wie Messing, Edelstahl oder Stahl verzinkt. Diese wirken sich direkt auf die zulässigen Temperaturen und Druckwerte der Anwendung aus.
  • verschiedene Steckersysteme, wie einseitig oder beidseitig absperrend, die sich jeweils nur mit Komponenten des gleichen Systems verbinden lassen. Währen einseitig absperrende Kupplungen beim Trennen nur die Dose verschließen, tritt aus beidseitig absperrenden Kupplungen auch aus dem Stecker vom Verbrauchsgerät kein Medium mehr aus, wenn dieser von der Versorgungsleitung getrennt ist.
  • verschiedene Normen für die Gestaltung des Stecker- und Dosenprofils bei Schnellkupplungen, die sich nur untereinander oder mit speziellen Adaptern verbinden lassen (zum Beispiel Euro oder Orion)

Die folgende Übersicht zeigt geläufige Kupplungsarten und Nennweiten für Kompressoren und Versorgungsleitungen.

Kupplung und DruckluftanschlussBeschreibung/ Dimension
Kupplung NW 2,7Schnellkupplung mit Außendurchmesser 5 mm
Kupplung NW 5,0Schnellkupplung mit Außendurchmesser 8,1 mm und Sicherungsdurchmesser 9,0 mm
ARO/ORION Kupplung 5,5Schnellkupplung mit Außendurchmesser 7,9 mm und Sicherungsdurchmesser 11 mm
Werkstatt-Kupplungen NW 7,2Schnellkupplung mit Außendurchmesser 10,0 mm und Sicherungsdurchmesser 12,0 mm
Kupplungen NW 10Schnellkupplung mit Außendurchmesser 13,0 mm und Sicherungsdurchmesser 15,0 mm
Kupplungen NW 12Schnellkupplung mit Außendurchmesser 15,5 mm und Sicherungsdurchmesser 19,8 mm
Kupplungen NW 15Schnellkupplung mit Außendurchmesser 20,3 mm und Sicherungsdurchmesser 22,6 mm
Kupplungen NW 19Schnellkupplung mit Außendurchmesser 23,1 mm und Sicherungsdurchmesser 27,1 mm
Kompressorenkupplung nach DIN 3238 und DIN 3489Klauenkupplung mit 42 mm Klauenabstand
SandstrahlkupplungKlauenkupplung mit 58 mm Klauenabstand

Welche Kupplung bzw. Nennweite jeweils zum Einsatz kommt, hängt dabei vom gewünschten Durchfluss ab. Dabei gilt: Je größer der Durchmesser, umso höher der Durchfluss. Entsprechende Angaben finden sich dazu in den Planungs- und Produktunterlagen.

Druckluft Kompressor mieten oder kaufen: Tipps zum Auswählen

Damit Maschinen, Anlagen oder Menschen (im Falle von medizinischer Druckluft), Luft in der benötigten Qualität erhalten, sind Kompressoren individuell auszuwählen. Wichtig sind dabei Faktoren wie Luftleistung, Bauart, Lautstärke im Betrieb und Druckluftaufbereitung. Darüber hinaus spielen auch Größe und Gewicht der Anlagen eine Rolle, wenn es um die Aufstellung vor Ort geht. Die folgenden Abschnitte geben Tipps, die bei der Auswahl von Kompressoren helfen.

Geräte mit richtigem Druckbereich und Volumenstrom auswählen

Einer der wichtigsten Punkte beim Auslegen von Druckluft Kompressoren ist die verfügbare Luftleistung. Diese muss so gewählt sein, dass sich angeschlossene Geräte zuverlässig mit unter Druck stehender Luft versorgen lassen. Neben dem benötigten Druck kommt es dabei auch auf den möglichen Volumenstrom an.

  • Der Druck eines Druckluft Kompressors muss die Anforderungen der zu versorgenden Maschine oder Anlage erfüllen und die Druckverluste der Verteilleitungen überwinden. Er lässt sich nur individuell bestimmen und entscheidet darüber, ob Interessenten einen Nieder-, Mittel- oder Hochdruckkompressor benötigen.
  • Die Luftleistung bzw. der Volumenstrom der Arbeitsluft hängt ebenfalls von der zu versorgenden Maschine ab. Er ist in den Produktunterlagen zu finden oder bei dem jeweiligen Hersteller zu erfragen. Kompressoren sollten dabei 30 Prozent mehr leisten als die angeschlossenen Verbrauchsgeräte benötigen. Sind mehrere Geräte mit einem Druckluft Kompressor zu versorgen, müssen Anwender Gleichzeitigkeiten berücksichtigen. Das heißt: Je mehr Anlagen parallel in Betrieb sein sollen, umso höher muss der resultierende Volumenstrom sein.

Wichtig zu wissen:

Schauen Sie bei der Bestimmung des Volumenstroms auf den effektiven Wert. Nehmen Sie stattdessen den Ansaugvolumenstrom, kann die Leistung in der Praxis niedriger ausfallen. Die Folge wäre eine Unterversorgung von Personen, Maschinen oder Anlagen.

Wie viel Luft Maschinen und Geräte bei welchem Druck benötigen, zeigt die folgende Tabelle exemplarisch.

GerätDruckLuftleistung
Blaspistole4 bis 6 bar50 bis 380 l/min
Bohrmaschine6,5 bar120 bis 350 l/min
Farbspritzpistole1,5 bis 4 bar20 bis 350 l/min
Nagelpistole4 bis 7 bar12 bis 160 l/min
Reifenfüller3 bis 10 bar50 bis 140
Sandstrahlpistole5 bis 7 bar140 bis 700
Schlagschrauber6,5 bar140 bis 700

Quelle: Gustav Schmidt; reale Werte können abweichen

Diesel, Gas oder elektrische Energie für den Verdichter verwenden

Druckluft Kompressoren arbeiten mit Diesel, Flüssiggas oder Strom. Welche Energieform zum Einsatz kommt, hängt dabei von den Gegebenheiten am Aufstellort an.

In Haushalten oder Produktionsstätten setzen die Geräte in der Regel auf elektrische Energie. Verdichter können hier dauerhaft auf Strom zugreifen und stoßen im laufenden Betrieb keine Abgase aus.

Bei mobilen Anwendungen sind die Gegebenheiten anders: Hier bekommen Nutzer nur dann elektrische Energie, wenn Sie einen mobilen Stromerzeuger mieten oder kaufen. Ohne die separaten Geräte bleibt der Betrieb von Kompressoren mit Diesel oder Gas. Je nach Bauart verfügen diese über einen eigenen Stromerzeuger oder einen Gas-/Diesel-betriebenen Verdichter Motor.

Die richtige Spannung der Druckluft Kompressoren wählen

Im stationären Betrieb eingesetzte Anlagen arbeiten in der Regel mit elektrischer Energie. Das Gleiche gilt für eine Vielzahl mobiler Anlagen, wenn Strom am Einsatzort verfügbar ist. Wer einen Kompressor mieten oder kaufen möchte, sollte dabei allerdings auf die passenden Anschlussbedingungen achten. So gibt es Geräte mit 230 und 400 Volt. Abhängig von der individuellen Luftleistung stellen diese unterschiedliche Anforderungen an Anschluss und Absicherung.

Unser Tipp:

Ein Blick in die Betriebs-/Produktunterlagen gibt hier Aufschluss. Vor allem bei größeren Anlagen ist es außerdem ratsam, die Elektrik von einem Fachhandwerker prüfen zu lassen, bevor dieser den Kompressor anschließt.

Leistung, Größe und Gewicht der Verdichter berücksichtigen

Wichtig ist zudem die Größe der Anlagen. Diese hängt von den individuellen Spezifikationen ab und entscheidet darüber, ob der Druckluft Kompressor an den Einsatzort passt. Während mobile und fahrbare Anlagen in der Regel sehr kompakt sind, können stationäre Geräte mit Rohrleitungen und Armaturen deutlich mehr Platz in Anspruch nehmen.

Unser Tipp:

Stehen die wichtigsten Parameter zur Auslegung fest, lassen sich schnell die richtigen Geräte finden. Ein Blick in die Herstellerunterlagen verrät daraufhin Kennwerte zu Größe und Gewicht.

Druckluft Kompressor: Leise oder laut? Der Einsatz entscheidet

Im Betrieb erreichen die Verdichter teilweise hohe Schalldruckpegel. Geht es um die Aufstellung in Werkstätten, Laboren oder anderen Innenräumen, kommt es also darauf an, dass ein Druckluft Kompressor leise arbeitet. Erreichen lässt sich das durch eine Einhausung oder Kapselung, die einen großen Teil des Lärms schluckt.

Wichtig zu wissen:

Auch wenn ein Druckluft Kompressor leise arbeitet, erreicht er doch Schalldruckpegel von 60 dB(A). Wer die Aufstellung in der Nähe von Arbeits- oder Aufenthaltsbereichen plant, sollte das unbedingt beachten.

Ölfreie oder ölgeschmierte Druckluftgeräte mieten oder kaufen

Arbeitet ein Verdichter mit Öl, können Teile davon in die Arbeitsluft gelangen. Außerdem sind die Geräte regelmäßig zu warten, um Verschleißerscheinungen sowie Schäden durch fehlendes Öl zu verhindern. Liegt der Fokus auf Letzterem oder sind Öle wie in der medizinischen Druckluft tabu? Dann sollten Interessenten einen ölfreien Druckluft Kompressor mieten oder kaufen. In allen anderen Fällen kommen auch ölgeschmierte Geräte infrage.

Druckluftaufbereitung für die Anforderungen am Einsatzort

Abhängig vom Einsatzort muss die Druckluft aus dem Kompressor besondere Qualitätsanforderungen erfüllen. Im Wesentlichen geht es dabei um den Gehalt an Feststoffen, Wasser und Ölen. Eine entsprechende Druckluftaufbereitung hilft, die hohen Vorgeben einzuhalten und saubere Luft zur Verfügung zu stellen. Welche Konfigurationen für typische Anwendungsfälle zu empfehlen sind, erklären wir im Abschnitt „Druckluftaufbereitung“ detailliert.

Kaufen oder mieten: Was lohnt sich für Interessenten mehr?

Einen Druckluft Kompressor kaufen oder mieten? Was sich im Einzelfall mehr lohnt, lässt sich nicht pauschal beurteilen. Denn beide Varianten haben individuelle Vorzüge. Die Mietlösung eignet sich in der Regel für alle, die Verdichter für einzelne Projekte oder Aufgaben benötigen. Mieter profitieren von einem umfangreichen Liefer-, Montage- sowie Wartungspaket und müssen sich selbst kaum um etwa kümmern. Interessant sind Mietlösungen darüber hinaus für Betriebe, die Reparatur-/Umbauarbeiten überbrücken oder kurzzeitige Lastspitzen flexibel abdecken möchten. Auch für Nutzer, die einen neuen Druckluft Kompressor testen wollen, ist die Miete eine interessante Lösung.

In allen anderen Fällen können Verbraucher ein solches Gerät kaufen. Sie geben dabei zwar anfänglich mehr aus, sparen dafür aber die monatlichen Mietkosten. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass sich Käufer selbst um Wartung und Betrieb kümmern müssen.

Unser Tipp:

Welche Lösung in Ihrem Fall am besten geeignet ist, zeigt eine Analyse der individuell anfallenden Kosten. Anbieter der Kompressoren helfen dabei, diese durchzuführen.

Druckluft Kompressoren: Miet- und Kaufpreise vergleichen

Wie viel Druckluft Kompressoren beim Mieten oder Kaufen kosten, lässt sich pauschal nicht beurteilen. Denn die Preise hängen sehr stark von den eigenen Anforderungen und den Gerätespezifikationen ab. Während kleine Handwerkergeräte in der Regel 20 bis 40 Euro pro Tag kosten, gibt es auf Anhängern montierte Anlage zum Fahren für etwa 70 bis 250 Euro pro Tag. Wer einen stationären Kompressor mieten möchte, bekommt diesen ab etwa 50 Euro pro Tag. Leistungsstärkere Geräte können auch höhere Preise haben.

Geht es um den Kauf von Verdichtern, sind die anfänglichen Preise höher. Hier zahlen private Verbraucher oder Handwerker für kleine Geräte zwischen 100 und 1.500 Euro – je nach Ausführung und Leistung. Während Anhänger Verdichter mit Verbrennungsmotor oder Aggregat je nach Größe zwischen 10.000 und 80.000 Euro kosten, sind pauschale Aussagen zum Preis stationärer Anlagen nicht möglich. Denn dieser hängt stark von der individuellen Auslegung ab.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über das typische Preisgefüge beim Mieten oder Kaufen von Druckluft Kompressoren.

Kompressor LeistungsklasseMieten (Tagespreis)Kaufen
Tragbare Kleingeräte20 bis 40 Euro100 bis 1.500 Euro
Anhängergeräte70 bis 250 Euro10.000 bis 80.000 Euro
Stationäre Anlagenab 50 Euroauf Anfrage

Wichtig zu wissen: Die Angaben in der Tabelle verstehen sich als Richtpreise inkl. MwSt., die im Einzelfall höher oder niedriger ausfallen können. Verlässliche Informationen liefert nur ein individuelles Angebot.

FAQ: Häufig gestellte Fragen und verständliche Antworten

Wann benötige ich einen Kolben- und wann einen Schraubenverdichter?

Kolbenkompressoren sind einfach und robust im Aufbau. Sie arbeiten periodisch und kommen immer dann zum Einsatz, wenn Nutzer die Anlage sporadisch oder zeitweise benutzen. Geht es um lange Betriebsstunden im Dauereinsatz, spielen kontinuierlich arbeitende Schraubenverdichter ihre Vorteile aus.

Mit oder ohne Öl: Was ist besser und wann benötige ich welches Gerät?

Anlagen ohne Öl sind wartungsfreundlicher und in einigen Bereichen sogar Pflicht. So zum Beispiel bei der Versorgung mit medizinischer Druckluft oder in anderen Sektoren, in denen ölfreie Luft gefordert ist. Gibt es diesbezüglich keine speziellen Vorgaben, steht Interessenten die Wahl frei.

Welche Luftleistung (Volumenstrom) sollte ein Luft Verdichter haben?

Der Volumenstrom am Ausgang des Verdichters sollte den von Maschinen und Anlagen benötigten um mindestens 30 Prozent überdecken. Auf diese Weise bleiben ausreichend Reserven, die Anlage verschleißt langsamer und die Betriebsgeräusche sind geringer.

Welche Qualitätsanforderungen muss der Druckluft Kompressor erfüllen?

Qualitätsanforderungen betreffen im Wesentliche die verdichtete Luft, die spezielle Grenzwerte in Bezug auf Feststoffe, Wasser und Öl erfüllen müssen. Die ISO 8573-1:2010 definiert dazu spezielle Druckluft-Qualitätsklassen. Hersteller geben diese nach dem Muster [1:2:3] in den Produktunterlagen an. Die Kennziffern stehen dabei der Reihe nach für die Anforderungen an den Feststoff-, Feuchte- und Ölgehalt.

Was ist besser: Wenn ich einen Kompressor miete oder kaufe?

Das hängt immer vom Einsatz ab. Benötigen Nutzer die Anlagen sporadisch, für einzelne Projekte oder für eine bestimmte Zeit (etwa zum Überbrücken von Reparaturen oder zum Abdecken von Bedarfsspitzen), fahren sie mit der Mietlösung oft besser. Neben bedarfsgerechten Konditionen profitieren sie dabei von einem großen Service-Angebot. Wer die Verdichter auf lange Sicht benötigt und regelmäßig einsetzt, kann mit der Kaufvariante Geld sparen.

Wie viel kann ein guter Kompressor zum Mieten kosten?

Kompakte Geräte der Handwerkerklasse gibt es für 20 bis 40 Euro pro Tag (100 bis 1.500 Euro zum Kauf). Fahrbare Anlagen mit Diesel- oder Gasmotor schlagen mit 70 bis 250 Euro zu Buche (ab 10.000 Euro zum Kauf) und stationäre Druckluft Kompressoren gibt es ab 50 Euro zum Mieten (Kaufpreis laut Angebot).

Autor: Marc Bode

Marc Bode

Marc ist Geschäftsführer bei Deutsche Thermo. Er arbeitet seit 2009 in der Energiebranche und hat seine Ausbildung bei einem Anbieter für Flüssiggas gemacht. Seitdem war der Experte für Wärme- und Kältetechniken in vielen verschiedenen Funktionen tätig und hat 2020 Deutsche Thermo gestartet.