Thermostate: Heizungsthermostate, reparieren & richtig einstellen

Thermostate sind kompakte Bauteile zum Regeln von Temperaturen. Sie sitzen frei im Raum oder direkt an einem Heizkörper und beeinflussen den Heizwasserdurchfluss, um für optimale Raumtemperaturen zu sorgen. Während konventionelle Heizkörperthermostate manuell zu betätigen sind, arbeiten moderne mit einem kleinen Motor. Sie lassen sich programmieren oder automatisch betreiben und sorgen für ein Optimum an Effizienz und Komfort.

Nahaufnahme eines Heizungsthermostat auf Stufe 3 an einem Heizkoerper

Deutsche-Thermo.de erklärt, wie ein Thermostat funktioniert und wie es dabei hilft, den Energieverbrauch im Haus zu reduzieren. Sollte bei einem defekten Thermostat ein Austausch nicht helfen, können mobile Heizzentralen zur Überbrückung eingesetzt werden.

Aktualisiert am 14.12.2022

Die Themen im Überblick

Thermostat der Heizung: Was ist das und wozu dient es?

Der Begriff Thermostat setzt sich aus den griechischen Wörtern thermos (Wärme) und statós (feststellend oder regelnd) zusammen und beschreibt damit ziemlich gut, welche Aufgabe das Bauteil hat: Es soll Temperaturen regeln und beeinflusst dazu die Wärmeabgabe über Heizkörper und Flächenheizungen. Als Regelung überwacht es die Raumtemperaturen. Sinken diese unter einen voreingestellten Sollwert, gibt das Bauteil Wärme frei, indem es mehr Heizungswasser durch die Anlage strömen lässt. Erreicht die Raumtemperatur den Sollwert, drosselt der Thermostat den Heizwasserstrom wieder. Die Wärmeabgabe stoppt und die Temperaturen im Raum steigen im Heizfall nicht weiter an.

Montage am Heizkörper oder Zusammenarbeit mit Motorventilen

Geht es um die Ausführung, bestehen Thermostate für die Heizung meist aus typischen Drehknöpfen. Über die Einstellung einer Zahl lässt sich der Sollwert wählen und das Bauteil sorgt fortan allein dafür, diesen nicht zu überschreiten. Während das bei einzelnen Heizflächen problemlos funktioniert, arbeiten die Bauteile bei Flächenheizungen zusammen mit motorischen Ventilen am Verteiler. Ist die gewünschte Raumtemperatur unterschritten, öffnen Letztere auf Anweisung des Thermostaten und Heizungswasser strömt hindurch. Ist die Solltemperatur im Raum erreicht, gibt der Raumthermostat das Signal zum Schließen und die entsprechenden motorischen Ventile fahren zu.

Temperaturregelung nicht nur für Heizkörper und Fußbodenheizung

Als Regelorgan kommt der Thermostat nicht nur in der Heizung, sondern auch in vielen andern technischen Bereichen zum Einsatz. So finden sich Thermostate beispielsweise in Bügeleisen, um deren Temperatur zu regeln. Auch in Mischbatterien am Waschbecken sind Thermostate zu finden. Hier sorgen die kompakten Bauteile dafür, dass Wasser unabhängig von der Kalt- und Warmwassertemperatur am Eingang der Armatur nie wärmer als gewünscht aus der Batterie herausläuft.

Funktionsweise vom Heizkörperthermostat verständlich erklärt

Klassische Heizkörperthermostate bestehen aus zwei Teilen: Einem Unterteil (dem Ventil im Heizkörper) und einem Oberteil (dem drehbaren Knauf). Beide sind miteinander verbunden, um die Wärmeabgabe der Heizflächen bedarfsgerecht zu begrenzen.

Thermostat

Thermostatkopf überwacht die Temperaturen im Raum

Der Thermostatkopf erfasst die aktuellen Raumtemperaturen. Dazu besitzt er eine wachsartige Füllung, die sich bei Wärme ausdehnt und bei Kälte zusammenzieht. Diese Füllung ermöglicht den autarken Betrieb ohne Hilfsenergie. Sie ist lange haltbar, wartungsfrei und für eine hinreichend genaue Temperaturregelung geeignet. Handelt es sich um ein digitales Regelorgan, sorgt hingegen ein Sensor für die Temperaturüberwachung. Er misst die Raumtemperatur und überträgt diese kontinuierlich an eine Steuer-/Regeleinheit.

Thermostat-Unterteil reguliert den Heizwasserdurchfluss

Über den sogenannten Ventilstift ist das Oberteil mit dem Unterteil verbunden. Dehnt sich die Füllung im Thermostatkopf aus, drückt sie den Stift in das Ventilunterteil. Es reduziert den freien Querschnitt und lässt weniger Heizungswasser hindurchfließen. Sinken die Raumtemperaturen wieder, schrumpft die Füllung im Thermostatkopf. Der Ventilstift rutscht sukzessive aus dem Unterteil und gibt den freien Querschnitt frei. Das führt dazu, dass wieder mehr Heizungswasser durch die Heizflächen strömt, um den Raum mit mehr Wärme zu versorgen.

Raumthermostate arbeiten mit einem motorischen Ventil

Bei programmierbaren oder smarten Thermostaten sowie bei Raumthermostaten übernimmt ein kleiner Motor die Funktion des Füllkörpers. Dieser öffnet sich beim Unterschreiten der Raumtemperatur, um das Ventil zu öffnen. Registriert der Sensor im Thermostatkopf, dass die gewünschte Temperatur erreicht ist, sendet das Steuergerät ein Signal zum Motor. Dieser sperrt das Ventil wieder ab und verhindert dadurch, dass die Heizung mehr Wärme an den Raum abgibt.

Konventionell oder smart: Verschiedene Bauarten der Thermostate

Geht es um die Bauart der Regelgeräte, kommen verschiedene Ausführungen infrage. So gibt es neben den heute nicht mehr gebräuchlichen Handventilen auch manuelle, programmierbare und smarte Thermostate. Zudem stehen Funk- oder Raumthermostate zur Auswahl. Die folgende Tabelle zeigt, was die einzelnen Varianten auszeichnet.

Thermostat ArtBeschreibung
HandventilDas Handventil hat keine Regelfunktion und ist daher genau genommen kein Thermostat. Es funktioniert wie ein typisches Ventil, an dem sich der Heizwasserdurchfluss einstellen lässt. Eine automatische und temperaturabhängige Anpassung des Durchflusses erfolgt jedoch nicht, weshalb Handventile an der Heizung nicht mehr im Einsatz sind.
Manuelles ThermostatDiese Bauteile bestehen wie oben beschrieben aus einem Ober- und einem Unterteil. Sie erlauben es, die Raumtemperaturen über die Zahlen auf dem Thermostat einzustellen und überschreiten diese im Heizfall selbsttätig und ohne erforderliche Fremdenergie nicht. Im Vergleich zu Handventilen begrenzen manuelle Thermostate die Wärmeabgabe dabei deutlich. Sie helfen, Energie einzusparen und sind heute am weitesten verbreitet.
Programmierbares ThermostatProgrammierbare Heizkörperthermostate besitzen ein Steuergerät, welches die Daten eines Sensors auswertet und die Stellung eines Stellmotors zu verändern. Ist die Raumtemperatur niedriger als gewünscht, öffnet der Motor das Ventil, um Heizwasser hindurchzulassen und die Wärmeabgabe freizugeben. Ist die Solltemperatur erreicht, sperrt der Motor das Ventil hingegen ab, sodass keine Wärme mehr an den Raum übergeht. Wann welche Temperaturen gewünscht sind, lässt sich dabei in einem Zeitprogramm festlegen. Darüber hinaus ist auch die manuelle Verstellung möglich.
Smartes ThermostatSmarte Thermostate funktionieren im Prinzip wie programmierbare, verfügen jedoch über einen größeren Funktionsumfang. So drehen sie einzelne Heizkörper automatisch ab, wenn sie geöffnete Fenster oder Türen erkennen. Außerdem speichern smarte Heizkörperthermostate die Heizgewohnheiten ab. Sie wissen, wie lange Gebäude zum Aufheizen benötigen, wann der natürliche Wärmeeintrag von außen genügt und regeln die Raumtemperaturen von allein besonders effizient. Einige Systeme setzen dabei sogar auf das sogenannte Geofencing. Sie erfassen den Standort ihrer Benutzer und stellen die Temperaturen im Haus automatisch danach ein. Bewegt sich Letzterer vom Haus oder von der Wohnung weg, geht die Heizung in den Sparbetrieb. Kommen Nutzer zurück, drehen smarte Thermostat die Heizkörper rechtzeitig auf, um für einen warmen Empfang zu sorgen. Interessant ist auch die Möglichkeit, Raumtemperaturen via Smartphone, Tablet oder PC aus der Ferne zu steuern.
Funk- oder RaumthermostatFunk- oder Raumthermostate arbeiten digital und wirken sich dabei direkt auf den Wärmeerzeuger, einzelne Heizflächen oder Heizkörper aus. Je nach Ausführung gleicht der Funktionsumfang dabei einem programmierbaren oder smarten Heizkörperthermostat.

Manuell, programmierbar oder smart: Welches Thermostat spart am meisten?

Geht es um die Energieeffizienz und darum, den eigenen Heizenergie- oder Flüssiggasverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren, sind smarte Thermostate zu empfehlen. Diese regeln die Raumtemperaturen selbsttätig und verschwenden keine Energie. Einfache manuelle Thermostate sind günstiger und mit einem höheren Bedienaufwand verbunden. Außerdem dauert es nach dem Aufstehen oder Heimkommen immer etwas, bis der Dreh am Heizkörperthermostat den gewünschten Erfolg hat. Programmierbare Elemente gleichen den Nachteil aus und stellen einen guten Mittelweg dar.

Thermostat wechseln oder neu einbauen: Darauf ist zu achten

Damit ein Heizkörperthermostat richtig funktioniert, ist bereits beim Einbau einiges zu beachten. So sind Wärmestaus in Nischen, hinter Möbeln oder hinter Vorhängen zu vermeiden. Denn dadurch ist die Temperatur in direkter Umgebung des Bauteils höher als im übrigen Raum und der Thermostat macht den Heizkörper früher zu. Sind die gewünschten Raumtemperaturen dabei noch nicht erreicht, führt das in der Regel zu Einbußen im Komfort.

Zugluft am Thermostatkopf lässt den Energieverbrauch steigen

Anders verhält es sich, wenn der Thermostatkopf Zugluft ausgesetzt ist. Diese strömt beispielsweise durch ein Fenster oder einen Luftdurchlass über das Bauteil. Der Thermostat registriert eine niedrigere Temperatur als im Raum und sperrt den Heizkörper dadurch später ab. In der Folge kann es zum Überhitzen der Räume kommen und die Heizkosten steigen höher als nötig an.

Thermostate mit Fernfühler für ungünstige Einbausituationen

Kommt es häufig zu Wärmestaus oder überhöhten Heizkosten durch kühle Luft, sorgen Thermostate mit Fernfühler für Abhilfe. Bei analogen Bauteilen sitzt der Thermostatkopf dabei losgelöst vom Heizkörper an einer Wand. Er misst die Temperatur, reagiert mit einem Füllkörper darauf und überträgt die Veränderung über eine schmale Leitung zum Ventilstift. Arbeitet ein Thermostat programmierbar oder smart, gibt es die Informationen hingegen über eine Steuerleitung oder per Funk an den Stellmotor der zugehörigen Heizfläche weiter.

Thermostatkopf und Unterteil müssen zusammenpassen

Wer ein Thermostat wechseln oder neu einbauen möchte, muss überdies darauf achten, dass Thermostatkopf und Unterteil zusammen passen. Das betrifft zum einen das Verbindungssystem, zum anderen aber auch den Einstellbereich. So kann es passieren, dass der Ventilstift zu kurz für den Thermostatkopf. Die Ventilstellung lässt sich dann nicht verändern und die Heizflächen geben ständig zu viel Wärme ab.

Thermostat wechseln: So funktioniert es Schritt für Schritt

Ganz gleich, ob ein Heizkörperthermostat manuell, programmierbar oder smart ist: Wechseln lässt es sich ganz einfach. Dazu lösen Heimwerker zunächst die Verbindung zwischen Thermostatkopf und Unterteil. Je nach System funktioniert das mit einer Schelle, einer Klemme oder einer Überwurfmutter. Ist das erledigt, lässt sich der alte Kopf abnehmen und durch einen neuen ersetzen. Adapter ermöglichen es dabei auch, verschiedene Systeme miteinander zu kombinieren. Nötig ist das beispielsweise, wenn Nutzer an einem sehr alten Heizkörper den Thermostat wechseln und moderne Thermostatköpfe einsetzen möchten.

Heizkörperthermostat einstellen: So funktioniert es richtig

Arbeitet ein Thermostat smart bzw. digital, lässt sich die gewünschte Raumtemperatur direkt einstellen. An manuellen Bauteilen ist das etwas anders. Hier stehen Zahlen am Heizkörperthermostat für die Raumtemperatur. Doch hinter welcher Ziffer verbirgt sich welcher Temperaturwert? Wie sind die Zahlen einzustellen? Und: Was bringt es, den Heizkörper zum Schnellaufheizen auf Stufe 5 zu drehen?

Bedeutung der Zahlen auf dem Heizkörperthermostat

Um den Thermostatkopf am Heizkörper richtig einstellen zu können, stehen verschiedene Zahlen und Symbole zur Auswahl. Die Ziffern symbolisieren dabei Temperaturen, bei denen Heizflächen keine Wärme mehr abgeben. Bei den Symbolen handelt es sich um verschiedene Funktionen der Bauteile. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick.

Symbole und Zahlen auf dem ThermostatBedeutung
Zahl 112 °C
Zahl 216 °C
Zahl 320 °C
Zahl 424 °C
Zahl 528 °C
SchneeflockeFrostschutzstellung für den Heizkörper
SonneGrundeinstellung mit etwa 20 °C
HalbmondNachtabsenkung mit etwa 14 °C

Da Thermostate die Wärmeabgabe der Heizung nur begrenzen, haben Hersteller anstelle der Temperaturwerte Ziffern auf den Thermostat gedruckt. Das heißt: Genügt die Heizleistung nicht, bleibt es im Raum zu kalt. Bringen andere Wärmequellen (Besucher, Geräte, Sonne etc.) mehr Energie ein, lässt sich die Temperatur nicht mehr begrenzen und steigt an.

Frostschutz funktioniert nur mit eingeschalteter Heizung

Die Frostschutz-Stellung funktioniert nur dann, wenn die Heizung in Betrieb ist. Andernfalls strömt auch bei niedrigen Temperaturen (in der Regel ab etwa 5 bis 6 °C) kein warmes Heizungswasser durch die Heizflächen. Das Wasser kann einfrieren und den Heizkörper beschädigen.

Schnellaufheizen mit Stufe 5 bringt keine Vorteile

Wer nach einem langen, kalten Tag Zuhause ankommt, dreht die Heizung erst einmal auf Stufe 5, damit es schnell warm wird. Später lässt sich der Thermostatkopf dann verstellen, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Dieses Vorgehen hat keine Vorteile. Es sorgt für mehr Aufwand und lässt die Heizkosten meist sogar etwas ansteigen, wenn Nutzer den Thermostat zu spät zurückdrehen. Der Grund dafür: Das Ventil öffnet sich bei jeder Einstellung komplett, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Auch auf Stufe 5 geben Heizkörper Wärme nicht schneller ab. Sie heizen die Räume nur weiter auf, um höhere Temperaturen zu erreichen.

Optimale Raumtemperaturen am Thermostat einstellen

18 Grad Celsius in der Küche, 20 bis 22 Grad Celsius im Wohnzimmer und 24 Grad Celsius in Bädern und Kinderzimmern: Die optimalen Raumtemperaturen hängen immer von der gewünschten Nutzung ab. Hinweise und die passende Thermostateinstellung gibt die folgende Tabelle.

RaumOptimale RaumtemperaturZiffer am Thermostat
Flur15 bis 18 °C2 bis 2,5
WC18 °Cca. 2,5
Küche18 °Cca. 2,5
Schlafzimmer18 °Cca. 2,5
Wohnzimmer20 bis 22 °C3 bis 3,5
Kinderzimmer24 °C4
Badezimmer24 °C4

Die gefühlte Raumtemperatur setzt sich dabei aus der Raumluft- und der Oberflächentemperatur der Umschließungsflächen zusammen. Ist Letztere bei unsanierten Altbauten sehr niedrig, kann eine höhere Raumtemperatur nötig sein. In sanierten Gebäuden, neuen Häusern und Gebäuden mit Flächenheizung ist das Gegenteil der Fall: Hier lassen sich die Lufttemperaturen absenken, ohne Einbußen im Komfort hinnehmen zu müssen.

Achtung: Zu viel sparen geht mit Schimmelgefahr einher!

Je niedriger die Raumtemperaturen sind, umso weniger verbraucht die Heizung. Wer zu sparsam heizt und die Thermostate weit zudreht riskiert jedoch Schimmel. Denn der entsteht, wenn sich Feuchtigkeit aus der Luft an kalten Flächen kondensiert. Je niedriger die Raumtemperatur ist, umso eher setzt das Phänomen ein. Günstig sind daher Absenktemperaturen von etwa 16 bis 18 Grad Celsius. Hilfreich ist es außerdem, Türen zu unbeheizten Räumen geschlossen zu halten, da auf diese Weise weniger feuchte Luft in diese gelangt.

Häufige Probleme und passende Lösungen für defekte Thermostate

Der Heizkörperthermostat steht auf 5, die Heizung läuft und der Raum bleibt kalt? Es bilden sich Pfützen unter dem Heizkörper oder der Heizkörper gibt immer volle Leistung? All das sind typische Probleme, die auf einen Defekt am Thermostat hinweisen. Die folgende Tabelle zeigt, was im Einzelfall hilft.

Probleme und Defekte am ThermostatMögliche Problemlösung
Trotz Stufe 5 bleibt der Heizkörper kalt.Möglichkeit 1: Ventilstift klemmt
Vor allem nach dem Sommer kann der Ventilstift klemmen. VORSICHTIGE Schläge mit einem Hammer lösen das Problem meist. Hilft das nicht, können Nutzer den Thermostatkopf abnehmen und den Stift mit etwas Kriechöl wieder gangbar machen. Ein Tipp zur Vorsorge: Heizkörperthermostate auch außerhalb der Heizperiode immer wieder einmal auf- und zudrehen.
Möglichkeit 2: Thermostatkopf defekt
Bei manuellen oder motorischen Thermostaten kann der Kopf defekt sein. Die Bauteile reagieren nicht mehr auf Temperaturänderungen und sind auszutauschen. Arbeitet der Thermostat digital, genügt oft ein Batteriewechsel.
Trotz Stufe 5 wird der Raum nicht richtig warm.Möglichkeit 1: Wärmestau
Fühler oder Sensoren befinden sich in Nischen, hinter Vorhängen oder Möbeln und messen zu hohe Temperaturen. Lassen sich die Störquellen nicht beseitigen, hilft ein Thermostat mit Fernfühler oder ein Funkthermostat.
Möglichkeit 2: Luft im Heizkörper
Gluckert es und der Heizkörper bleibt trotz voll aufgedrehtem Thermostat kalt, kann das an Luft liegen. Befindet sich diese in der Heizfläche, kann das Heizungswasser nicht mehr ungehindert zirkulieren und der Heizkörper gibt keine Wärme mehr. Die Lösung lautet dann: Heizkörper entlüften.
Möglichkeit 3: Zu wenig Heizungswasser
Zeigt das Manometer am Kessel einen Druck von weniger als 1 bar und die Heizung bleibt kalt, liegt das an zu wenig Heizungswasser. Der Wärmeträger erreicht nicht mehr alle Heizflächen und muss nachgefüllt werden.
Möglichkeit 4: Hydraulischer Abgleich
In nicht abgeglichenen Heizungsnetzen verteilt sich Wärme ungleichmäßig und einzelne Räume werden nicht mehr warm. Andere bekommen hingegen zu viel Energie, was zu einem Rauschen an Heizkörperthermostaten führt. Abhilfe schafft ein hydraulischer Abgleich der Heizung.
Möglichkeit 5: Heizungspumpe defekt Nicht immer ist der Thermostat defekt, wenn sich Räume nicht richtig aufheizen. Möglich ist auch eine kaputte oder falsch eingestellte Heizungspumpe, die kein oder zu wenig Heizungswasser durch die Anlage schickt.
Trotz Stufe 1 ist der Heizkörper heiß.Möglichkeit 1: Zugluft am Thermostat
Strömt kalte Luft über den Thermostatkopf, misst dieser ein zu niedrige Temperatur und das Ventil geht auf. Lässt sich die Kaltluftquelle abstellen (Fenster schließen, Lüftung besser einstellen), ist das die einfachste Lösung. Alternativ kommen Funkthermostate oder Heizkörperthermostate mit Fernfühler zum Einsatz.
Möglichkeit 2: Falscher Thermostatkopf
Häufig passt auch der Thermostatkopf nicht zum Unterteil. Der Mechanismus ist dabei zu weit vom Ventilstift entfernt und der Letztere lässt sich nicht verstellen. Möglich ist es hier, einen Abstandhalter (Bsp.: Cent-Stück) zwischen Thermostat und Ventilstift zu klemmen. Hilft das nicht, müssen Verbraucher den Thermostatkopf wechseln
Möglichkeit 3: Thermostat defekt Auch ein defekter Thermostatkopf kann schuld daran sein, dass der Heizkörper beim Erreichen der Wunschtemperatur weiter heizt. Während manuelle Thermostatköpfe dann zu tauschen sind, sollten Verbraucher bei digitalen zuerst die Batterien kontrollieren
Unter dem Heizkörper bildet sich eine Pfütze.Möglichkeit 1: Ventil undicht
Tropft der Heizkörper, kann das an einem defekten und undichten Ventil liegen. Tauschen Heizungsbauer das Bauteil aus, ist die Anlage wieder dicht und trocken
Möglichkeit 2: Heizkörper kaputt
Ist das Ventil selbst intakt, kann auch der Heizkörper undicht sein. Möglich ist das durch Korrosionserscheinungen oder Frostschäden. Lösen lässt sich das Problem in aller Regel nur, wenn Verbraucher den Heizkörper austauschen lassen.

Thermostate: Kosten für Heizkörperthermostate und Wechsel

Wie viel ein Thermostat kosten kann, hängt von seiner Bauart ab. Einfache manuelle Heizkörperthermostate kosten gibt es bereits für 5 bis 15 Euro pro Stück. Programmierbare kosten 10 bis 30 Euro und smarte Thermostate schlagen mit etwa 30 bis 50 Euro zu Buche. Pro Haus oder Wohnung kommt hier in aller Regel noch ein Steuersystem oder Gateway hinzu, der rund 50 Euro extra kostet.

Heizkörperthermostat wechseln: Kosten fallen meist keine an

Wer einen alten Thermostat wechseln möchte, kann das in aller Regel einfach selbst erledigen. Kosten fallen hier nur dann an, wenn ein Heizungsbauer die Installation übernimmt. Da die Maßnahme schnell erledigt ist, liegen die Ausgaben hier meist bei weniger als 50 Euro. Teurer kann es hingegen werden, wenn Ventile defekt. Denn diese lassen sich häufig nur austauschen, wenn Monteure das Wasser der Heizung ablasen. Wie hoch die Kosten sind, hängt dabei maßgeblich von der Lage der betroffenen Heizkörper und den nötigen Umfeldarbeiten ab. Aufschluss gibt daher nur ein individuelles Angebot.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Thermostat und wie funktioniert es?

Der Thermostat ist ein automatischer Regler, der die Wärmeabgabe von Heizflächen beim Erreichen einer Wunschtemperatur unterbricht. Möglich ist das unter anderem durch ein Fühlermedium im Thermostatkopf. Dieses dehnt sich bei steigenden Temperaturen aus, drückt dabei einen Stift in das Heizkörperventil. Durch dieses strömt weniger Wasser und die Heizung überträgt weniger Energie an den Raum.

Welche Thermostat-Bauarten gibt es?

Es gibt manuelle, programmierbare und smarte Thermostatköpfe. Manuelle sind immer von Hand zu betätigen. Programmierbaren arbeiten nach vorher festgelegten Temperaturprogrammen und smarte Heizkörperthermostate begrenzen die Wärmeabgabe automatisch, wenn die Sonne scheint oder Nutzer das Haus verlassen.

Was bedeuten die Ziffern auf dem Heizkörperthermostat?

Die Ziffern 1 bis 5 auf dem Thermostatkopf stehen für Temperaturbereiche. Steht der Knauf am Heizkörper auf Stufe 3, gibt dieser bei 20 Grad Celsius keine Wärme mehr ab. Mit jeder Ziffer nach/unten verändert sich die Temperatur um 4 °C und der Heizkörper früher oder später.

Wie kann ich den Thermostatkopf wechseln?

Dazu ist das Bauteil voll aufzudrehen. Anschließend lösen Verbraucher die Verbindung zwischen Heizkörper und Thermostatkopf, bevor sie Letzteren abnehmen. Beim Einbau neuer Heizkörperthermostate ist auf die optimale Passform zu achten. Wer unterschiedliche Systeme kombinieren möchte, kann dazu Adapter kaufen.

Autor: Johannes Partz

Johannes Partz

Johannes ist hier Geschäftsführer. In der Energiebranche ist er seit 2013. Er war in verschiedenen Positionen in Technik und Vertrieb bei Energieversorgern tätig. Seine technische Expertise hat er aus den 3 Jahren als Geschäftsführer bei der Hampel GmbH - einem Gebäudetechnik Unternehmen mit Fokus auf Heizungstechnik, Sanitär, Lüftung und Klima.